Das Barockensemble L’Estro Armonico gibt am kommenden Samstag ein Kreuzgangkonzert in Alpirsbach Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: "Dresden – Berlin": Barockensemble L’Estro Armonico gibt Kreuzgangkonzert

Alpirsbach. "Dresden – Berlin" ist der Programmtitel des vierten und letzten Kreuzgangkonzerts in Alpirsbach in dieser Saison. Es beginnt am Samstag, 30. Juli, um 20.30 Uhr. Zu Gast ist das Barockensemble L’Estro Armonico. Es besteht aus Nadja Camichel, Traversflöte, Shio Ohshita, Charlotte Mercier, Violinen, Corinne Raymond-Jarczyk, Viola, Monika Ecker, Violoncello, und Adhi Jacinth Tanumihardja, Cembalo.

Im 18. Jahrhundert waren das Königreich Preußen und das benachbarte Kurfürstentum Sachsen-Polen aufstrebende Regionalmächte – ihre beiden Hauptstädte Berlin und Dresden entwickelten sich in der Folge zu Kulturzentren, die auf vielfältige Weise miteinander verknüpft waren. Ein Porträt der musikalischen Landschaft im Umfeld der beiden Königshöfe zeichnet das Programm "Dresden – Berlin". Auf dem Programm stehen das fünfte Brandenburgische Konzert, das Johann Sebastian Bach nach einem Berlinbesuch dem brandenburgischen Markgrafen Christian Ludwig widmete.

Zu hören ist auch eines von Antonio Vivaldis Violinkonzerten, das dem Dresdner Geiger Johann Georg Pisendel gewidmet ist, und ein Flötenkonzert von Johann Joachim Quantz, der zunächst Mitglied der Dresdner Hofkapelle, später Flötenlehrer des preußischen Königs Friedrich des Großen war. Weiterhin auf dem Programm steht ein Quintett für Cembalo solo, Flöte und Streicher von Johann Gottlieb Graun, dem Dresdner Thomasschüler und Hofkomponisten in Berlin. Zudem spielt das Ensemble Werke von Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann.

Im 18. Jahrhundert lag die Einheit Deutschlands noch in weiter Ferne – stattdessen existierten viele kleinere Fürstentümer. Das Königreich Preußen war eines der mächtigsten. Seit 1701 hatte es Berlin zur Hauptstadt. Das benachbarte Kurfürstentum Sachsen wurde ab 1697 zusammen mit Polen in Personalunion von August dem Starken regiert. Er ließ die Residenzstadt Dresden zum barocken Gesamtkunstwerk aufbauen. Zwischen beiden Kulturzentren herrschte ein reger Austausch – besonders auf musikalischem Gebiet.

Mit historischen Instrumenten

Das Barockensemble L’Estro Armonico wurde 2012 von jungen Absolventen der Alte-Musik-Studiengänge in Freiburg und Basel gegründet. Die ganze Pracht und Spielfreude vermeintlich "alter" Musik einem modernen Publikum zugänglich machen – das hat sich L’Estro Armonico zum Ziel gesetzt. Bekannte und unbekannte Werke bringt das Ensemble auf historischen Instrumenten zum Klingen. Jedes Instrument tritt auch mit solistischen Passagen in den Vordergrund.

tickets: für die Kreuzgangkonzerte gibt es in den Geschäftsstellen der Schwarzwälder Bote Medienvermarktung in Albstadt-Ebingen, Balingen, Calw, Freudenstadt, Hechingen, Horb, Nagold, Oberndorf, Rottweil, Schramberg, St. Georgen und VS-Villingen. Die Ticket-Hotline ist unter 07423/78790 zu erreichen, Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr, Samstag von 8 bis 12 Uhr. Online sind Karten unter www.schwabo.de/tickets erhältlich.