Die Akteure des Tiyatro Furiosa zeigten bei der Aufführung eindrucksvolles schauspielerisches Können. Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Tiyatro Furiosa bringt "Die Bremer Stadtmusikanten" im Haus des Gastes auf die Bühne

Von Gabriele Adrian Alpirsbach. Voll besetzt war der große Veranstaltungsraum im Alpirsbacher Haus des Gastes bei der Aufführung des Theaterstücks "Die Bremer Stadtmusikanten", eine Benefizveranstaltung für Familie Ugur. Viele Kinder waren mit ihren Eltern und Großeltern gekommen, aber auch weitere Mitbürger warteten gespannt auf das Theaterstück, das vom Tiyatro Furiosa unter Leitung von Monika Bruch geboten wurde. Bevor sich der Vorhang hob, begrüßte Bürgermeister und Schirmherr Reiner Ullrich die Gäste und erläuterte die Hintergründe der Veranstaltung. Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2013 brannte das Haus der türkischen Familie Ugur in Alpirsbach aus. Alpirsbacher Bürger, unter ihnen federführend Jörg Reiser und seine Ehefrau, hatten nun die Idee, die Theateraufführung im Rahmen einer Benefizveranstaltung zu organisieren und mit dieser Aktion ihre Solidarität mit Familie Ugur zu beweisen. Auch die Theatergruppe spendete ihre Gagen. Alpirsbacher Bürger hatten zuvor bereits 7000 Euro für Familie Ugur gespendet.

"Die Bremer Stadtmusikanten", ein Märchen der Gebrüder Grimm, wurde bei der Aufführung mit viel Witz und Fantasie improvisiert. Die bekannte Geschichte, in der der Esel (Uwe Nimmergut), der Hund (Theaterpädagogin Monika Bruch), die Katze (Jessica Joy Esparon) und der Hahn (Hatice Avcu) eines verbindet: Sie sind betagt und haben aus Sicht ihrer Besitzer kein Recht auf ein ihrem Alter entsprechendes Leben. Sie fühlen sich abgeschoben und zu nichts mehr nütze. Geschlachtet, ertränkt oder in der Suppe gekocht – das sind ihre trüben Aussichten.

Aber damit finden sich die Vier nicht ab, sie wollen leben und dabei sogar noch ein wenig Spaß haben. Als Stadtmusikanten möchten sie sich in Bremen bewerben, wissen aber selbst nicht so recht, wo Bremen eigentlich liegt. Dennoch machen sie sich auf den Weg und landen schließlich in einer von Räubern (Alena Kalinowski und Hanne Kaupp) annektierten kleinen Waldhütte, die zunächst von dem Quartett eingenommen wird, aber letztlich friedlich von allen gemeinsam betrieben und bewirtschaftet werden soll. Ende gut, alles gut.

Alle jungen Schauspieler sowie die erfahrenen Darsteller Uwe Nimmergut und Monika Bruch spielten engagiert und leidenschaftlich. Groß war der Applaus des Publikums. Musikalisch umrahmt wurde die Aufführung von den Pianisten Julian und Johannes Kaupp und Schwester Julia. Die auf Harmonie besonnene Räuberin einte mit dem schönen Spiel ihrer Geige die Gemeinschaft.