"Die Golden Girls" in Aktion (von links): Inge Pfrenger, Gudrun Fuchs, Inge Späth und Gabi Anger, begleitet von Martin Hettich Foto: Dyba Foto: Schwarzwälder-Bote

Da bleibt kein Auge trocken: "Die Golden Girls" ziehen durch Alpirsbacher Gasthäuser

Von Hans-Jürgen Dyba

Alpirsbach. Sie sind aus der Alpirsbacher Fasnet nicht mehr wegzudenken: "Die Golden Girls" zogen wieder durch die Stadt und brachten dabei mit spitzer Zunge viele lustige Begebenheiten ans Licht. Beim Publikum blieb kein Auge trocken.

In mehreren Gasthäusern, die allesamt aus den Nähten platzten, trat die Gruppe auf, um die Moritaten und Narreteien an den Mann und die Frau zu bringen. Als musikalisches Schwungrad war Martin Hettich dabei.

Das Handyzeitalter nahmen die Frauen besonders aufs Korn. Mit trockenem Humor. Auch die große Politik kam nicht ungeschoren davon. Und dem Alpirsbacher Schultes und seiner Frau hielten die "Golden Girls" den Spiegel vor. Von einer Dienstreise sollte sie ihren Mann vom Flughafen Stuttgart abholen. Auto- und Handynavi sollten ihr den Weg weisen, aber das Gequatsche ging ihr bald auf den Wecker, und sie dachte, dass sie auch ohne Navi ans Ziel kommt. Aber Pustekuchen, die Frau hatte sich getäuscht, fuhr kreuz und quer fast wieder bis nach Stuttgart, um die Ankunftshalle zu finden. Den streitbaren Bürgermeister Reiner Ullrich nahmen sich die "Golden Girls" besonders zur Brust.

Auch die Aktivitäten des Musikvereins Römlinsdorf zum 90-jährigen Bestehen kamen zur Sprache. Zum Fest musste sich der Verein ja in Wort und Bild präsentieren, und so wurde ein passender optischer Hintergrund gesucht. Den fand man aber nicht in Römlinsdorf, sondern in Ehlenbogen, weil es da schöner ist. Sogar das Ortsschild wurde mitgenommen, wie die "Golden Girls" erfahren hatten, um zu beweisen, dass man die Fotos in Römlinsdorf gemacht hat. In der Bildunterschrift war dann allerdings nicht Römlinsdorf, sondern Römlingsdorf zu lesen. Auch Privates hatten die vier Frauen zu berichten. Da kaufte jemand im Internet teure Markenschuhe zum halben Preis. Er staunte nicht schlecht, als er die Schuhe in Horb beim Zollamt abholen und noch mal den gleichen Preis berappen musste. Das Ende vom Lied war dann, dass die Schuhe viel zu klein waren. Und dann war da noch ein Hase, der ausgerissen war und kreuz und quer über den Wochenmarkt raste und nicht zu fangen war. Der Hase gehörte der Familie des SV-Vorsitzenden, und der hatte dann die Idee, ein Tornetz als Kescher zu holen, aber der Hase passte bequem durch die Maschen. Eine Marktfrau hielt dem gestressten Hasen eine Möhre hin. Er fraß genüsslich aus der Hand und ließ sich leicht wieder einfangen.

Das einstündige Programm verursachte beim Publikum Zwerchfellkrämpfe – die Beiträge wurden mit Klatschsalven begeistert honoriert.