Das Sinfonieorchester der Trossinger Musikhochschule gastiert am 25. November in der Alpirsbacher Klosterkirche. Foto: Pfründer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Sinfonieorchester der Trossinger Musikhochschule gastiert in Alpirsbach / Musiker aus mehr als 20 Nationen

Alpirsbach. Das Sinfonieorchester der Trossinger Musikhochschule gibt am Samstag, 25. November, ab 18 Uhr ein Konzert in der Alpirsbacher Klosterkirche. Auf dem Programm stehen zwei Meilensteine der Orchesterliteratur. Sebastian Tewinkel dirigiert das Orchester.

Mit Anton Bruckners siebter Sinfonie erklingt das Werk, das den Weltruhms des Komponisten begründete und jeden Kirchenraum zu einer Kathedrale des Klangs werden lässt. Auf eine ganz andere Weise beeindrucken die sechs Stücke für großes Orchester opus 6 von Anton Webern. Der bedeutende Protagonist der Zweiten Wiener Schule erreicht darin mit minimalen Mitteln maximale Ausdrucksstärke, wie die Musikhochschule mitteilt.

Musiker aus mehr als 20 Nationen aus Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika sind in dem ambitionierten und weit gereisten Sinfonieorchester der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen vertreten. Als das künstlerische Gemeinschaftsprojekt der Hochschule schlechthin ist es unter der Leitung von Sebastian Tewinkel, seit 2010 Professor für Orchesterleitung, ein charakteristischer Klangkörper geworden. Tewinkel hat mit Bruckners siebter Sinfonie und den Orchesterstücken opus 6 von Webern zwei Werke ausgewählt, die bei ihrer Uraufführung zunächst für Empörung sorgten, bald jedoch zu Meilensteinen der Orchesterliteratur wurden. Bruckner war 1884 längst weltberühmt – doch nicht als Komponist, sondern als Organist. Das konservative Wien, das die neuen Wagnerschen Harmonien massiv ablehnte, war wohl noch nicht reif für die Orchesterkunst Bruckners, heißt es in der Ankündigung. In Leipzig hingegen war man offen für Neues, und daher gelang unter Arthur Nikisch im Gewandhaus eine bejubelte Aufführung, die Bruckner zum internationalem Durchbruch als Komponist verhalf.

Anton Webern hatte vor 100 Jahren für seine Orchesterstücke opus 6, deren längstes gerade einmal vier Minuten dauert und deren kürzestes keine 50 Sekunden, ein riesenhaftes Orchester auf die Bühne bemüht, das aber nicht ein einziges Mal in vollem Tutti spielte. Ein Skandal.

In Alpirsbach erklingt die reduzierte Neufassung von 1927, in der das Credo des Komponisten aber nicht weniger klar zum Ausdruck kommt: "Ich verstehe unter Kunst die Fähigkeit, einen Gedanken in die klarste, einfachste, das heißt fasslichste Form zu bringen."

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