Kommunales: Alpirsbacher Gemeinderat vertagt allerdings konkrete Kaufentscheidung

Von Werner Hering

Alpirsbach. Für die Alpirsbacher Kläranlage in der Teufelsküche soll eine neue Schlammpresse beschafft werden, denn die jetzige ist etwa 35 Jahre alt. Die Schlammpresse der Kläranlage ist nach Angaben der Stadtverwaltung wartungsintensiv und teuer in der Unterhaltung.

Die letzten Ersatzteile sind aufgebraucht, und eine vollständige Überholung würde etwa 230 000 Euro kosten. Die Entscheidung darüber, welche Presse genau angeschafft werden soll, hat der Alpirsbacher Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung allerdings vertragt. Für eine neue Siebbandpresse wären Kosten in Höhe von etwa einer halben Million Euro zu veranschlagen, wie Stadtbaumeister Bernd Hettich sagte.

Die internen Prüfungen und Erfahrungsberichte von anderen Kläranlagenbetreibern erbrachten als wirtschaftlich günstigste Alternative eine Schneckenpresse. Diese soll verschleißarm, wartungsfreundlich und bei der Anschaffung preisgünstig sein. Die Nachfrage bei zwei in Betracht kommenden Anbietern erbrachte einen Preis von 133 518 Euro für eine Siebbandpresse. Dieser Preis würde sowohl den Abbau der alten Anlage als auch den Aufbau und die Inbetriebnahme der neuen Presse beinhalten, ergänzte Bernd Hettich.

Axel Ebner (SPD/Frauenliste) fragte, ob schon mit einer mobilen Schneckenpresse verschiedene Verfahren getestet worden seien. Bislang, so Hettich, habe es keine Versuche gegeben. Für Gerhard Walter (UBL) ist auch wichtig, welche Ergebnisse verschiedene Pressen bringen.

Rehm: Trocknungsgrad von großer Bedeutung

Hans-Dieter Rehm (FWV/CDU) erwähnte, dass auch der Schlamm entsorgt werden muss und deshalb dessen Qualität und der Trocknungsgrad von großer Bedeutung seien. Wenn der Schlamm nicht mehr anderweitig entsorgt werde, sondern verbrannt werden müsse, spiele die Qualität des Schlamms eine entscheidende Rolle. Für Rehm stellt sich die Frage, ob es Alternativen gibt, die zwar in der Anschaffung teurer sind, aber ein besseres Ergebnis bringen.

Bürgermeister Reiner Ullrich stellte zur Diskussion, ob die Beschaffung im Hinblick auf die gestellten Fragen ausgesetzt werden solle, worauf Axel Ebner (SPD) einen Vertagungsantrag stellte. Ergänzend merkte Hans-Dieter Rehm an, dass die Ergebnisse verschiedener Verfahren gegenübergestellt werden sollten, um dann zu entscheiden. Der Gemeinderat votierte einstimmig für eine Vertagung.