Helmut Held, Leiter der Alpirsbacher Stadt-Information, geht im September in den Ruhestand. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Alpirsbacher Gemeinderat befasst sich mit neuer Konzeption für Tourismusförderung

Von Werner Hering Alpirsbach. Hauptpunkt bei der jüngsten Sitzung des Alpirsbacher Gemeinderats war die Konzeption zur Tourismusförderung. Deshalb nahmen neben Helmut Held, Referent für Tourismus, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit, auch der Tourismusdirektor aus Freudenstadt, Michael Krause, teil. Eine neue Konzeption ist erforderlich, da Helmut Held Ende September in Ruhestand geht und diese Stelle nicht mehr besetzt wird. Bürgermeister Reiner Ullrich betonte, wie wichtig die touristische Kooperation mit Freudenstadt sei. Helmut Held hatte in dem kürzlich veröffentlichten Tourismusbericht auf die steigenden Übernachtungszahlen hingewiesen und damit die wirtschaftliche Bedeutung der Tourismusförderung dargelegt. Er stellte nochmals seine Aufgabengebiete dar, die nach seinem Weggang von anderen Mitarbeitern übernommen werden müssen. Einen Teil davon übernimmt Marc Bader, der im Bürgerbüro tätig ist und Ansprechpartner für die Kooperation mit Freudenstadt sein wird.

Michael Krause erläuterte die Zusammenarbeit und beschrieb die Aufgaben. Als sehr ehrgeiziges und herausforderndes Projekt bezeichnete Krause die Schaffung der Gästermehrwertkarte "Schwarzwald Plus", die zum 1. Februar von Freudenstadt und Baiersbronn herausgegeben wurde. Die Karte wird derzeit in 50 Betrieben in Freudenstadt und Baiersbronn und in einem Betrieb in Loßburg angeboten. Gäste können mit dieser Karte 80 Angebote kostenlos nutzen, wobei mindestens zwei Übernachtungen erforderlich sind.

Zu diesen Angeboten gehören beispielsweise im Sommer der Besuch einiger Freibäder und Golfplätze, ganzjährig des Panorama-Bads in Freudenstadt, des Klosters in Alpirsbach und des Frieda-Burda-Museums in Baden-Baden. Auch können Urlauber öffentliche Verkehrsmittel kostenlos nutzen.

Infoveranstaltung für Gastgeber

Jeder Gast erhält eine elektronische Chip-Karte mit den Angeboten und eine Landkarte, auf der die Angebote zu finden sind. Die teilnehmenden Gästebetriebe zahlen eine Umlage, die in einen gemeinsamen Topf fließt, aus dem dann die Eintrittsgelder teilweise beglichen werden und auch das Marketing finanziert wird. In einem späteren Schritt sollen alle teilnehmenden Kooperationspartner eine Umlage in der Form von etwa zehn Cent pro Übernachtung in die Gesellschaft einzahlen. Dies jedoch erst ab dem Jahr 2016. Die Karte werde von Gästen durchaus positiv gesehen, wie die bisherigen Befragungen laut Krause zeigen. Die Angebote seien auch für Familien mit Kindern interessant. Außerdem solle damit auch ein längerer Aufenthalt gefördert werden. Um weitere Gastgeber zu informieren und zur Teilnahme zu ermuntern, stehen am kommenden Montag, 14. April, ab 15 Uhr im Sitzungssaal im Rathaus Michael Krause, Helmut Held und Bürgermeister Reiner Ullrich für Fragen zur Verfügung.

Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Alpirsbacher Gemeinderat, Dieter Armbruster, richtete einen Appell an die Gastgeber, daran teilzunehmen und sich über das neue touristische Angebot und auch die Kosten zu informieren.

Die Fragen aus dem Gremium an Michael Krause betrafen vor allem die Kosten für die Stadt und die konkreten Arbeiten, die in Alpirsbach noch geleistet werden müssen. Krause sagte, dass derzeit keine weiteren Kosten auf die Stadt zukämen. Mit Marc Bader in der Stadt-Information werde bereits intensiv zusammengearbeitet. Auf die Frage von Reinhold Bronner (FWV/CDU), wie die Zusammenarbeit mit dem Kinzigtal-Tourismus aussieht, sagte Bürgermeister Reiner Ullrich, dass die Kinzigtal-Tourismus GmbH voraussichtlich erst 2016 gegründet werde. Derzeit werde mit Flyern für das Kinzigtal geworben, an denen sich Alpirsbach beteiligt.

Vor allem Alpirsbach und Gengenbach seien als wichtige Säulen des Kinzigtal-Tourismus von Bedeutung. Deshalb werde sich die Stadt auch an den Kosten für diesen Flyer beteiligen. Auch Michael Krause betonte, dass Alpirsbach eine wichtiger Faktor im Tourismus im Schwarzwald sei. Der Tourismus sei aber auch wirtschaftlich bedeutsam für die Stadt. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen gebe ein Gast pro Übernachtung im Schnitt 130 Euro aus. Krause geht davon aus, dass die touristische Attraktivität des Schwarzwalds weiter steigt und damit auch die Übernachtungszahlen.

Vor allem werde der Schwarzwald für ausländische Gäste immer interessanter, es gebe in diesem Bereich hohe Steigerungsraten.