Unwägbarkeiten bei Verlegung der Kabel

Von Claus Wiegert

Loßburg/Alpirsbach/Dornhan. Der interkommunale Ausbau der Breitbandversorgung in Loßburg, Alpirsbach und Dornhan kommt voran. Ob der Kostenrahmen von drei Millionen Euro für die Verlegung der Glasfaserkabel auf einer Länge von insgesamt 64 Kilometern eingehalten werden kann, ist derzeit allerdings mehr als fraglich.

Der Alpirsbacher Bürgermeister Reiner Ullrich wies bereits beim Haushaltszwischenbericht Ende Juli darauf hin, dass bei der Verlegung der DSL-Leitungen wohl mit Mehrausgaben zu rechnen sei. Die diesjährige Rate Alpirsbachs für den Ausbau der Breitbandversorgung ist mit knapp 250 000 Euro ohnehin schon der größte Ausgabeposten im Etat 2014 der Klosterstadt. Bis zu den Haushaltsberatungen, die im Herbst beginnen, hofft Ullrich, Genaueres zu wissen.

Tiefbauarbeiten aufwendiger als erwartet

Ob beim Ausbau der DSL-Versorgung tatsächlich Mehrkosten anfallen und wenn ja, in welcher Größenordnung, ist nach Auskunft des Loßburger Bürgermeisters Christoph Enderle allerdings noch offen. Loßburg ist bei dem Projekt der drei Kommunen federführend. Auf Alpirsbacher Germarkung seien die Tiefbauarbeiten bereits zum größten Teil abgeschlossen, sagte Enderle auf Anfrage unserer Zeitung. Mancherorts habe man aufwendigere und teurere Arbeitstechniken wählen müssen als vorgesehen, etwa wenn die DSL-Leitungen nicht eingepflügt werden konnten, sondern im Spülbohrverfahren verlegt werden mussten.

Billiger wird das Vorhaben laut Enderle auch dadurch nicht, "dass es pressiert". Abgerechnet seien die Tiefbauarbeiten allerdings noch nicht, bisher sei lediglich eine Abschlagszahlung vorgenommen worden. Vielleicht ergäben sich an anderer Stelle ja auch geringere Ausgaben als geplant, und die Mehrkosten würden möglicherweise ausgeglichen. Die Tiefbauarbeiten für die Breitbandversorgung könnten bis Mai oder Juni nächsten Jahres abgeschlossen sein, hofft Enderle. Schon jetzt begeben sich die drei Kommunen auf die Suche nach einem Betreiber des Glasfasernetzes. Derzeit, so Enderle, werde die EU-weite Ausschreibung vorbereitet. Wenn alles gut geht, meint der Bürgermeister, können Ende nächsten Jahres schon die ersten neuen Anschlüsse für schnelles Internet genutzt werden.