Das Hamburger Flamenco-Duo Selva Negra mit Björn Vollmer (links) und Steffen Hanschmann Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Duo Selva Negra bringt neues Album heraus / Gitarrist Björn Vollmer kommt aus Alpirsbach

Musikalisch ist der Gitarrist Björn Vollmer aus Hamburg international unterwegs. Vor allem treiben seine Schwarzwälder Wurzeln – er kommt ursprünglich aus Alpirsbach – jedoch Flamenco-Blüten.

Alpirsbach. Björn Vollmer hat zusammen mit dem Percussionisten Steffen Hansch-mann ein neues Album herausgebracht: "Mar Lleno" nennt das Flamenco-Duo Selva Negra die CD. Vor Kurzem hat das Hamburger Duo das Album bei einem Konzert auf der Reeperbahn erstmals vorgestellt, nun folgen zwei Auftritte im Schwarzwald: am Freitag, 29. Juli, ab 21 Uhr im Akustik Café in Tuttlingen und am Sonntag, 31. Juli, ab 18 Uhr im Hofcafé Corosol in Freiburg. Selva Negra ist spanisch und heißt Schwarzwald. Björn Vollmer wählte diesen Namen wegen seiner Schwarzwälder Wurzeln und dem starken Flamenco-Einfluss in seiner Musik.

Der 37-Jährige lebte eine Zeit lang in Madrid, wo er Klassische Gitarre und Flamenco-Gitarre studierte, wie er mitteilt, "und durch den Kontakt mit bedeutenden Musikern und Künstlern sozusagen direkt von der Wiege des Flamenco lernen durfte".

Das Duo mit dem Alpirsbacher und dem waschechten Hamburger hat sich in den vergangenen Jahren weit über den norddeutschen Raum hinaus einen Namen gemacht. Das erste Album von "Selva Negra", "Baile del Sol", erschien vor drei Jahren.

Das neue Album bietet eine reizvolle Mischung aus Flamenco und Latin, Jazz und klassischen Stilelementen. Als Gäste des Duos wirken Omar Rodriguez Calvo am Kontrabass und Ilian Garnet an der Violine mit. Der Titelsong "Mar Lleno" nimmt schnell Fahrt auf, das Klangbild ist nie überladen, der Rhythmus leicht aufgeraut.

Temperamentvoll und leicht sentimental

Ruhigere Titel wie "...de un amigo" wechseln mit leicht sentimentalen Klängen, etwa in "Reflections of the Moon". Instrumentale Wohlfühlmusik – für den Hintergrund, aber auch zum genaueren Hinhören. Der Einfallsreichtum in der filigranen Musik kommt unaufdringlich daher. Sei es in der temperamentvollen "Masquerade" oder im "Perpetuum Mobile". In diesem Stück entfaltet Vollmer sein virtuoses Gitarrenspiel über einem schlichten Zweitonmotiv. Feingliedrig gebrochene Flamenco-Akkorde prägen das Stück "Punta Cometa", melodisch raumgreifend kommen die "Jardines de Acuitlapilco" daher.

Mit "Kolkol" hat Steffen Hanschmann am Schluss den einzigen rein percussiven Titel eingespielt – eigenartig durch den leicht stolperndem Rhythmus, aber leichtfüßig. Die CD kann bei iTunes und Amazon sowie bei Trekel (trekel.de) und einigen weiteren Shops bestellt werden.

Björn Vollmer studierte Klassische Gitarre an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen und in Madrid. Er absolvierte auch Meisterkurse. Seit mehreren Jahren widmet er sich dem Flamenco.

Studienaufenthalte in Ghana und im Senegal

Die Kompositionen von "Selva Negra" stammen aus seiner Feder. 2008 wurde Vollmers Solo-CD "Morphing Faces" mit Eigenkompositionen veröffentlicht. Vollmer ist als Musiker und Komponist international auf Tourneen unterwegs, mit unterschiedlichen Formationen und als Solo-Künstler.

Steffen Hanschmann hat in jungen Jahren mit dem Schlagzeug angefangen. Während seiner Studienaufenthalte in Ghana und im Senegal hat er seine Kenntnisse in westafrikanischer Percussion vertieft. Er war unter anderem Percussionist für Max Herre. Neben seinen Erfahrungen mit Flamenco hat er sich auch intensiv mit afro-kubanischen und brasilianischen Rhythmen beschäftigt.