Edi Graf und Sandra Keller traten im Schalander auf. Foto: Hering Foto: Schwarzwälder-Bote

Sandra Keller steuert zu Lesung im Schalander Lieder mit Akkordeonbegleitung bei / Mit viel Humor gewürzt

Von Werner Hering

Alpirsbach. Bereits zum zweiten Mal war Edi Graf zu einer Weihnachtslesung in den Schalander gekommen, wo Annette Eberhard den Autor begrüßte. Musikalisch begleitet wurde Graf von Sandra Keller mit dem Akkordeon.

Nach einem Gedicht aus seinem Buch "Weihnachda auf Schwäbisch" über den Adventskalender und dem Wort mit den vier "tz", der "Atzventzkrantzkertze", gab Sandra Keller ihren Einstand mit dem Lied "Fröhliche Weihnacht", bei dem viele Zuhörer mitsangen.

Neben eigenen Gedichten las Graf auch viele Weihnachtsgeschichten und Gedichte von bekannten schwäbischen Autoren vor, wie von Manfred Eichhorn "Über d’ Alb nach Bethlehem" und von Eugen Rieble "Nikolausabend". Passend dazu spielte Sandra Keller "Lasst uns froh und lustig sein". Anschließend las der Autor die ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte "Der dritte Mann" mit dem Untertitel "Warum meine Oma an Weihnachten kein Akkordeon mehr spielt" vor. Besinnlich und erheiternd war die schwäbische Geschichte von einem kleinen Jungen, der ein Gespräch der Eltern und Großeltern mithört, wonach der Nikolaus nicht kommen könne und wie Vater und Opa als Nikolaus und Knecht Ruprecht verkleidet werden könnten.

"Der dritte Mann"

Am nächsten Tag schildert der Junge dem Pfarrer im Religionsunterricht das Mitgehörte und meint, er solle seine Beziehungen spielen lassen, damit der richtige Nikolaus komme. Der Pfarrer sagt dies auch zu. Am Nikolausabend klingelt es an der Tür. Nikolaus und Knecht Ruprecht treten ein, die sich zuvor in einer Gaststätte auf den Auftritt vorbereitet haben. Bei Letzterem gibt es viele erheiternde Vorfälle. Plötzlich kommt auch noch der "richtige" Nikolaus und fordert Oma auf, noch ein Lied zu spielen. Oma meint, sie könne nur noch ein Lied, und das sei der "dritte Mann", das schließlich, wie der Nikolaus meint, passen würde. Zur Pause spielte Sandra Keller auf dem Akkordeon denn auch "Der dritte Mann", was von den Zuhörern mit viel Beifall honoriert wurde.

Vor dem Schalander wurden die Besucher dann an einem kleinen Weihnachtsstand zünftig bewirtet – unter anderem auch mit Glühbier.

Nach der Pause verdeutschte Edi Graf einige Begriffe aus dem Schwäbischen zum besseren Verständnis auch für Nichtschwaben. Nach einem Gedicht von Richard Stöckle über die "Bredle" war ein Klassiker von Theodor Storm, "Knecht Ruprecht", an der Reihe, allerdings in schwäbischer Mundart. Mit dem von Sandra Keller gespielten Lied "Süßer die Glocken nie klingen" breitete sich vorweihnachtliche Stimmung bei den mitsingenden Zuhörern aus. Edi Graf trug auch die Geschichte vom Weihnachtsmäusle vor, das um den Nikolaustag auftaucht, immer die Weihnachtsbredle holt und am 6. Januar wieder verschwunden ist. Für viel Erheiterung sorgte die Geschichte von einem älteren Mütterlein, das an das Christkind schreibt und sich 100 Euro für einen Wintermantel wünscht. Der Brief landet schließlich beim Finanzamt. Dort werden 67 Euro gesammelt und dem Mütterlein geschickt. Die Frau bedankt sich beim Christkind und bittet, das nächste Mal das Geld nicht über das Finanzamt zu schicken, denn dort seien von den 100 Euro 33 abgezogen worden.

Mit dem von Sandra Keller gespielten Lied "Winter Wonderland" endete die stimmungsvolle vorweihnachtliche Lesung. Annette Eberhard und Alexander von Süßkind-Schwendi übergaben den beiden Protagonisten kleine Geschenke.