In ganz Europa gibt es 20 nachgebaute Gutenbergpressen. Die 21. steht nun in Alpirsbach. Noch ist sie in der Halle auf dem Sulzberg. Doch sie wird bald in der Schaudruckerei mitten im Ort zu sehen sein. Die Vereinsmitglieder durften sie als erste bewundern. Foto: Altendorf-Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

Verein sucht weiter nach Vorsitzendem / Arbeit wird umgekrempelt

Von Bärbel Altendorf-Jehle

Alpirsbach. Die Offizin bleibt in Alpirsbach. Dieser Beschluss des Vorstands wurde nun in der Mitgliederversammlung des Vereins "Alpirsbacher Offizin – Historische Druckerei" einstimmig bestätigt. Ein Vorsitzender für den Verein wurde jedoch nicht gefunden.

Hermann Kilgus, bisheriger Vorsitzender, wird satzungsgemäß den Verein weiter leiten, bis ein neuer gefunden ist. Das soll nun zügig geschehen. Eine Findungs- und Planungskommission, bestehend aus dem neu gewählten Vorstand und zusätzlich in das Gremium hineingenommener Partner, soll das innerhalb von drei Monaten schaffen.

Dabei wird das bisherige Modell der Vereinsarbeit und der Betreuung des Museums völlig umgekrempelt. Bisher war Hermann Kilgus nicht nur Vorsitzender, sondern auch derjenige, der die Schaudruckerei betreut, Führungen gemacht und die anfallenden Druckarbeiten erledigt sowie Seminare geleitet hat. Aus gesundheitlichen Gründen kann Kilgus das künftig nicht mehr. Er wird aber weiterhin beratend und unterstützend mit dabei sein.

Die Arbeit, die Kilgus als Allrounder geleistet hat, will der Verein nun auf mehrere Schultern verteilen. In Hans-Jörg Pfau aus Alpirsbach und Albert Pfefferle aus Horb sind durch den Bericht über die Offizin zwei weitere Fachleute der Drucktechnik auf den Verein und die Offizin aufmerksam gemacht worden. Sie zeigten sich begeistert von diesem Kleinod in Alpirsbach, das bundesweit seinesgleichen sucht, und wollen mitmachen. Steffen Zeile erklärte sich spontan bereit, Filme über die Druckmaschinen und deren Funktionsweise mit Kilgus zu drehen und damit Wissen zu sichern. Die Filme sollen zudem Besuchergruppen vorgeführt werden.

Auch die Alpirsbacher Klosterbräu will sich stärker als bisher einbringen, vor allem im administrativen Bereich, und die Offizin noch mehr als bisher in die Brauwelt inte-grieren. Ein zweiter Vorsitzender wurde in Alexander von Süßkind-Schwendi gefunden. Auch die Wahl der weiteren Vorstandsmitglieder verlief problemlos: Katrin Glauner (Kassiererin), Gabi Trein (Schriftführerin), Maite Kilgus und Anneliese Hegenauer (Beisitzer) sowie Gerold Wein (Kassenprüfer) stellten sich weiterhin zur Verfügung und wurden einstimmig gewählt. Was jetzt noch fehlt, ist der Vorsitzende.

Die Findungsgruppe wird auch nach einer Möglichkeit suchen, die Arbeit des Vorsitzenden von der Arbeit eines Druckereileiters zu trennen, sodass der Vorsitzende nicht unbedingt ein Fachmann in Sachen Drucktechnik sein muss.

So ist der Bestand der Offizin weiter gesichert. Ein beruhigendes Fazit für das Lebenswerk von Hermann Kilgus, dessen Engagement Bürgermeister Ullrich als hervorragend hervorhob. Die Offizin sei Erlebnismuseum und Bildungseinrichtung in einem.