Rasch unter Kontrolle hatte die Feuerwehr den Brand in der Halle der Firma Lodeco in Reutin. Nach Einsatzende transportierten sie die Kanister mit Löschmittel wieder ab.  Foto: Rath

Verpuffung in Trockenofen als Ursache. Rettungskräfte mit Großaufgebot im Einsatz.

Alpirsbach-Reutin - Glimpflich ausgegangen ist am Mittwochabend der Brand in einem Gebäude der Firma Lodeco in Reutin.

Auslöser war laut Kreisbrandmeister Frank Jahraus eine Verpuffung in einem Trockenofen. Die Druckwelle habe Brandschutztüren beschädigt. In der Produktionshalle brach Feuer aus. "Es gab starken Rauch, der auf der Anfahrt schon zu sehen war", so Jahraus. Nach der Verpuffung fingen brennbare Materialien rund um den Ofen Feuer und es begann stark zu Qualmen. Ein Mitarbeiter der Firma versuchte noch, die Flammen mit einem Handfeuerlöscher zu ersticken. Dabei verletzte er sich leicht. Weitere Gebäude auf dem Areal wurden nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr evakuierte ferner das Betriebsgebäude.

Die Rettungskräfte waren vorsorglich mit einem Großaufgebot angerückt. Im Einsatz waren rund 80 Feuerwehrleute mit etwa 20 Fahrzeugen, darunter die komplette Feuerwehr Alpirsbach mit allen Abteilungen, der in Loßburg stationierte Gefahrgutzug des Landkreises Freudenstadt und die Dekontaminationseinheit der Feuerwehr Freudenstadt. Sie mussten aber nicht eingreifen. "Es ist kein Gefahrgut ausgelaufen und nichts in die Kanalisation gelangt", so Jahraus. Alpirsbachs Kommandant Markus Kohler leitete den Einsatz.

Vorsorglich hatte auch das Rote Kreuz (DRK) zahlreiche Kräfte mobilisiert, darunter Notärzte aus Loßburg und Alpirsbach, Rettungswagen aus Oberndorf, Loßburg und Oberndorf, einen Einsatzleitwagen und das Fahrzeug der Gründer-Stiftung, das mit Spezialausrüstung wie einer Drohne und einem automatischen Reanimationsgerät bestückt ist. Insgesamt 16 Rettungskräfte waren vor Ort, so Einsatzleiter Hubertus Tritschler vom DRK Freudenstadt. Auch sie konnten bald wieder abrücken. "Man weiß ja im Vorfeld nie, was uns in einem solchen Fall vor Ort erwartet", so Tritschler.

Der Alarm wurde gegen 17.30 Uhr ausgelöst. Zur Höhe des Sachschadens konnten zunächst weder die Feuerwehr noch Geschäftsführer Jochen Lohmüller etwas sagen. Laut Lohmüller, sichtlich mitgenommen, dürfte ein technischer Defekt Ursache des Unglücks gewesen sein. Die Polizei untersuchte die Halle.

"Gottseidank ist keinem unserer Mitarbeiter etwas ernsthaftes zugestoßen. Es gibt Sachschaden, aber das lässt sich alles regulieren", so Jochen Lohmüller. Das "schnelle Eingreifen der Feuerwehr und ihr professionelles Vorgehen" hätten ihn beeindruckt.

Die Lodeco GmbH Mikroschicht-Korrosionsschutzsysteme ist Spezialist für Oberflächenbeschichtungen. Vom Unglück betroffen sei die Musterbearbeitung für Kunden aus der Automobilindustrie. Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass der Unfall zu keinen Produktionsausfällen führt. Lodeco beschäftigt 26 Mitarbeiter. Vor Ort waren auch Bürgermeister Michael E. Pfaff und sein ehrenamtlicher Stellvertreter Holger Korneffel. Laut Polizei sind rund 150.000 Euro Sachschaden entstanden.