Virtuosen im Kreuzgang: die Solisten Galina Matjukowa (Traversflöte) und Elena Maltsewa (Violine) sowie am Cembalo der musikalische Leiter der Kammersolisten Minsk, Dimitri Subow Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Kammersolisten Minsk eröffnen Saison der Alpirsbacher Kreuzgangkonzerte

Von Gabriele Adrian Alpirsbach. Schöner hätte der Auftakt für die Alpirsbacher Kreuzgangkonzerte im Jahr 2011 kaum sein können. Zu Gast waren die Kammersolisten Minsk, die Tafelmusik vom Feinsten boten.Zu hören waren Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Bernhard Bach und eine erst vor kurzem wiederentdeckte Komposition von Wilhelm Friedemann Bach. Zunächst begannen die Musiker mit der Ouvertüre e-Moll für Streicher und Basso continuo von Johann Bernhard Bach, einem entfernten Neffen des Meisters Johann Sebastian Bach. Vom Cembalo aus dirigierte Dimitri Subow seine Truppe und leitete den Konzertabend ein mit leichter, beschwingter und kurzweiliger Musik, die so recht  die im frühen 18. Jahrhundert so beliebte Tafelmusik, gespielt an Festen und Banketten, charakterisierte. Von Georg Philipp Telemann folgte aus der Tafelmusik I das Konzert A-Dur in gleicher Besetzung. Dabei gesellte sich Galina Matjukowa mit ihrer historischen Traversflöte hinzu und bot einen virtuosen Wettstreit mit Streichern und Basso continuo. Wunderbar erklang die Flötenmusik im Zusammenspiel und im harmonischen musikalischen Gegeneinander mit der Violinsolistin Elena Maltsewa. Schwungvoll und in teilweise rasantem Tempo in den schnellen Sätzen lieferte das Ensemble eine ausgeglichene und differenzierte Darbietung, die keine Wünsche offen ließ. Eindrucksvoll war die Körpersprache der Solistinnen, die hoch konzentriert und voll musikalischen Temperaments das variantenreiche Konzert spielten.

Nach der Pause folgte aus Telemanns Tafelmusik II das Konzert für drei Violinen zusammen mit den Kammersolisten, abwechslungsreich und stimmungsvoll flott im Allegro, ruhig und getragen im Largo und endend im lebhaft-beschwingten Vivace. Abwechselnd spielten die Geiger eigene facettenreiche Soli. Den krönenden Abschluss bildete ein Konzert in D-Dur für Flöte und Kammersolisten, in dem Elena Matjukowa noch einmal ihr großes Können zeigte und dem Orchester eher eine Nebenrolle zuwies. Im Gesamteindruck zeigte das Ensemble hohe Musikalität,  perfektes Zusammenspiel und viel Begeisterung für die schöne Musik. Dmitri Subow leitete einerseits zurückhaltend vom Cembalo aus seine Truppe, setzte aber auch die musikalischen Akzente. Nach dankbarem Applaus des Publikums durfte eine Zugabe nicht fehlen. Gekonnt, gelöst und wunderbar erklang ein Stück von Antonio Vivaldi.