Georg Lorleberg sprach beim Benedetto-Treff über Begräbniskultur. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Benedetto-Treff: Diakon Lorleberg referiert über neue Formen

Alpirsbach. Beim Benedetto-Treff der katholischen Kirchengemeinde St. Benedikt in Alpirsbach sprach Diakon Georg Lorleberg über das Thema "Alles wandelt sich – Begräbniskultur heute". Zu dem Vortrag begrüßte Helmut Held zahlreiche Besucher.

"Wer bezahlt das, und was kostet das?" Diese zwei Fragen seien, so Lorleberg, heute der Motor für tief greifende Veränderungen in der Begräbniskultur. Ältere Menschen überlegten bewusst, wie sie ihren Nachkommen Kosten und Mühen ersparen können, besonders dann, wenn sie weiter entfernt wohnen. Dies führe zu vielen Neuentwicklungen – zum Beispiel Rasengrab, Urnengrab mit Marmorplatte, anonymes Urnenfeld, Wald der Erinnerung in Freudenstadt oder andere fantasievolle Ideen für den Umgang mit Urnen. Lorleberg zeigte aber auch bisherige Werte der Friedhofskultur auf: Der Friedhof gewährleiste nicht nur die Totenruhe. Er sei zugleich ein öffentlicher Raum der Gemeinschaft, der auch ein Verstorbener angehört. Der Friedhof sei ein Ort der Begegnung mit dem eigenen Leben und mit dem Leben anderer. Wenn für Hinterbliebene ein Ort für ihre Trauer um geliebte Menschen fehle, dann könne dies die Trauerprozesse erschweren. Die Bestattung auf Friedhöfen für alle sei einmal eine Errungenschaft abendländischer Kultur gewesen. Die Kostenreduktion dürfe nicht dazu führen, dass Reiche ein Grab haben, Arme jedoch nicht.

Bei der Diskussion berichteten die Teilnehmer über ihre Erfahrungen und äußerten klare Vorstellungen bezüglich ihrer eigenen Bestattung.