Symbolträchtige Seilschaft: Beim VCP Alpirsbach ziehen Andreas Buschmann, Gründer Ulrich Klett, Stammesleiterin Sabine Buschmann, Pfarrerin Friederike Schmalfuß, Florian Pfau, Jasmin Buchta, Matthias Miller und Bernd Buchta (von links) an einem Strang. Foto: Steffens Foto: Schwarzwälder-Bote

Alpirsbacher Stamm des Verbands Christlicher Pfadfinder besteht seit 40 Jahren

Von Georg Steffens

Alpirsbach. Mit einem Zeltfest auf dem Gelände des Schäferhundevereins feierte der Alpirsbacher Stamm des Verbands Christlicher Pfadfinder (VCP) sein 40-jähriges Bestehen. Stammesleiterin Sabine Buschmann begrüßte mit ihren Moderationskollegen Jasmin und Bernd Buchta die rund 75 Gäste.

Pfarrerin Friederike Schmalfuß überreichte den Pfadfindern ein Seil als Symbol für das Verbindende, für tragende Knoten und für das gemeinsame "Ziehen" von Dingen. Vor allem Letzteres nahm sie mit besonderer Bewunderung beim Alpirsbacher VCP zur Kenntnis.

Ein Stadtfest solle es nicht werden, meinte Buschmann – deshalb sei die Öffentlichkeit erst am nächsten Tag zu einem bunten Mitmach-Familiengottesdienst rund um das Thema "Viele Glieder – ein Leib" eingeladen. Den Festakt nach Pfadfindermanier wolle man jedoch unter Pfadfindern und deren Unterstützern gestalten – "natürlich offen für Gäste".

Sippe "Eisavogel" steht heute schon Kindern ab der dritten Klasse offen

Ein besonderer Gast war der Gründer der VCP-Gruppe: 1975 kam Ulrich Klett als junger Pfarrer nach Alpirsbach, vormals selbst Pfadfinder beim CVJM Esslingen – und witterte hier die Chance für lebendige Jugendarbeit. Mehr als Geselligkeit und Gemütlichkeit wollte der damals 28-Jährige vermitteln: "Christliche Pfadfinder hören auf die biblische Tradition, versuchen sie altersgemäß zu verstehen und sie zu leben." Mit trompeteten Choralklängen wie zu Kletts Zeiten wird heute allerdings keiner mehr geweckt. "Wir lesen nicht jede Stunde aus der Bibel vor, aber wir leben miteinander, was darin steht", sagt Buschmann.

Neu zum Glauben gekommen sei zwar noch keiner, aber schon oft habe sie erlebt, dass "aus Kindern, die soziale Grundlagen nicht gekannt haben, tolle Mitarbeiter wurden". Bewusst integriere man etwa auch muslimische Teilnehmer – und Mitarbeiter. Die machen dann mit großer Selbstverständlichkeit auch mit, wenn etwa die traditionelle Waldweihnacht auf dem Hummelbühl mit Fackelzug und dem Friedenslicht aus Bethlehem als Jahreshöhepunkt auf dem Programm steht.

Klett, der heute als Ruheständler in Ravensburg lebt, bemerkte vor allem, dass die Pfadfinder insgesamt jünger geworden seien. Die Sippe "Eisvogel" steht heute schon Kindern ab der dritten Klasse offen, während vor 40 Jahren mit 13 ein Pfadfinderleben erst losging. Dafür ist heute oft auch schon mit 16 Schluss – und dann, erläutert die Stammesleiterin, werde man entweder Mitarbeiter oder sei eben am Ende seiner Pfadfinder-Karriere angelangt.

Ein großer Stamm ist Alpirsbach mit seinen etwa 30 Aktiven nicht. Aber zusammen mit den Partnerstämmen aus Trichtingen und Schramberg stellt man dennoch allerhand auf die Beine – vor allem, wenn es über Pfingsten jedes Jahr fünf Tage auf Zeltlager geht.

Mit Sketchen und Theaterszenen, aber auch Spielen und einem Zeltbauwettbewerb stellten die "Pfadis" bei dem Festakt ihr Können und ihre pfadfinderischen Fähigkeiten vor.

Ein gemütliches Beisammensein am wetterbedingt nur elektrischen Lagerfeuer gab der Feier einen stimmungsvollen Ausklang.