TSG Margrethausen: Auf 110-jähriges Bestehen zurückgeblickt / Fußballspieler kämpfen um Klassenerhalt

Albstadt-Margrethausen. Die Dachsanierung am vereinseigenen Schützenhaus scheint trotz nicht gerade rosiger Finanzlage ein eher kleines Problem bei der TSG Margrethausen zu sein. Es gibt gravierendere: Zwischen den einzelnen Abteilungen und dem Verein knistert es; bei der jüngsten Hauptversammlung wurde hitzig debattiert. Am Ende musste Thomas Bolkart mithelfen, die Wogen zu glätten; der Ortsvorsteher bot sogar seine Dienste als Mediator an.

Indes kann auch ein "relativ kleines" Problem groß sein: 30 000 Euro würde die Dachsanierung kosten, und die müsste der Verein aufnehmen, denn liquide Mittel hat er praktisch keine. Wie Daniel Pacina erläuterte, wären auch elektronische Schließanlagen vonnöten – auch nach Abzug aller Zuschüsse und Eigenleistungen wäre noch eine Nettoinvestition in Höhe von 6000 Euro erforderlich. Geld, das der Verein aber nicht habe, erklärte Eberhard Götz – der Vorsitzende zeigte sich denn auch unzufrieden mit der Sportförderung der Stadt Albstadt: Diese berücksichtige nur die Mitgliederzahl – bei der TSG derzeit 408 – und nicht die anstehenden Aufgaben. Immerhin, der Hartplatz sei wie gewünscht gerichtet und so gut wie fertig.

Neben der Hartplatzsanierung erwähnte Götz in seinem Jahresrückblick die Feier anlässlich des 110-jährigen Vereinsbestehens – dem Festakt wohnte auch Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut bei – , die Gründung einer Krabbelgruppe und den Kabarettabend mit Peter Leonhard alias "Karl-Heinz Dünnbier", der freilich enntäuschen wenig Zuschauer hatte. Ortvorsteher Bolkart appellierte in diesem Zusammenhang an die Margrethausener Vereine, die Zusammenarbeit zu intensivieren, um solche Pleiten zu vermeiden.

Das laufende Jahr hat einigees zu bieten, etwa die Neuauflage des Triathlons der Disziplinen Schießen, "Lattenknaller" und Sieben-Meter-Werfen und das Debüt einer Kinderturngruppe, die von Sarah Mak geleitet wird. Aber auch neue Probleme: Am 31. Mai stellt der Wirt des Schützenhauses aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeit ein, und nun muss die Gaststätte neu verpachtet werden – ein schwieriges Unterfangen, wie die bisherigen Verhandlungen gezeigt haben.

Ortsvorsteher Bolkart lobt die Jugendarbeit

Margit Götz präsentierte den Kassenbericht und vermeldete ein kleines Minus von 600 Euro. Bei den Wahlen wurde sie anschließend einstimmig im Amt bestätigt. Sorgenfalten wegen der Finanzen standen auch den drei Abteilungsleitern ins Gesicht geschrieben, sportlich waren sie dagegen recht erfolgreich. Martin Fien zog für die Handballer eine positive Bilanz: Als Teil der HSG Albstadt sind zwölf Jugend-, vier Männer- und zwei Frauenmannschaften gemeldet. Namens der Schützen berichtete Reinhard Bärtle vom hohen Niveau einzelner Aktiver. Drei Neue konnten für den Schießsport gewonnnen werden; derzeit nehmen drei Mannschaften am Spielbetrieb teil. Die Margrethausener Fußballer, über die Manuel Mehrle berichte, kämpfen gerade um den Klassenerhalt in der Kreisliga A1.

Ortsvorsteher Bolkart hob in seinem Grußwort vor allem die Aktivitäten im Kinder- und Jugendbereich hervor – diese seien es, die die Zukunft eines Vereins sichern. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Margrit Ungar, Klaus Fien, Hannelore Nolle und Armin Nolle sowie in Abwesenheit Manfred Stumpp und Erich Höffner zu Ehrenmitgliedern ernannt, für 25-jährige Vereinstreue Lennart Spengler und Krischan Spengler sowie in Abwesenheit Bernd Rau.

Die Beitragserhöhung von fünf Euro pro Jahr für jede Altersklasse wurde mehrheitlich bewilligt.