Albstadtwerke erzielen auch 2014 ein positives Jahresergebnis

Albstadt (mak). Erstmals seit vielen Jahren haben die Albstadtwerke in zwei aufeinanderfolgenden Jahren schwarze Zahlen geschrieben. Geschäftsführer Thomas Linnemann stellte das Ergebnis des Jahres 2014 am Donnerstag im Gemeinderat vor.

205 000 Euro betrug der Jahresüberschuss, ein Jahr zuvor waren es 915 000 Euro gewesen. Der Schluss, die Albstadtwerke seien jetzt endgültig aus dem Jammertal des Dauerdefizits heraus, ist laut Linnemann ebenso unstatthaft wie der umgekehrte, dass es nach dem fetten Jahr 2013 jetzt schon wieder bergab gehe. Einerseits seien die Rahmenbedingungen, unter denen die Branche ihre Geschäfte abwickle, für langfristige Aufwärts-Prognosen viel zu unkalkulierbar – jeder Regierungsbeschluss in Sachen Energiewende oder Marktregulierung könne über kurz oder lang Makulatur sein, und dann fahre die Achterbahn halt wieder in eine andere Richtung.

Der Überschuss des Jahres 2014 aber sei deshalb nur bedingt aussagekräftig, weil im vergangenen Jahr einige andere Dinge passiert seien, die einerseits das Ergebnis drückten, andererseits für die Zukunft Entlastung versprächen. Zum einen nannte Linnemann Teilabschreibungen an den Hallenbädern Langenwand und Onstmettingen in Höhe von 552 000 Euro und am badkap in Höhe von 2,8 Millionen Euro – Letzteres sei nun vollständig abgeschrieben; der Abschreibungsbedarf werde sich dadurch in den nächsten Jahren um rund ein halbe Million Euro jährlich verringern.

Als weitere Investition in die Zukunft erwähnte Linnemann eine einmalige Ablösezahlung an die Hohenberggruppe in Höhe von 1,36 Millionen Euro, durch welche sich die Albstadtwerke im Zuge des "schleichenden Ausstiegs" von allen noch zu leistenden Beitragszahlungen freigekauft hätten. Auch diese aktuelle Belastung werde sich segensreich auf künftige Bilanzen auswirken. Was auch bitter Not tue, denn in den nächsten Jahren stünden neue Investitionen in schwindelerregender Höhe an: Der Sanierungsbedarf der Wasser- und Gasleitungsnetze sei immens.

Geld verdient haben die Albstadtwerke 2014 wie gehabt mit Strom, Gas und Wärme. Beim Strom ist der Absatz gestiegen, was unter anderem daran liegt, dass ein großer heimischer Industriekunde gewonnen wurde. Der Absatz von Gas und Wärme ging zurück; 2014 war ein warmes Jahr.

Defizitär sind wie gehabt Wasserversorgung und Bäder. Der Wasserverbrauch der Kunden ist nach wie vor rückläufig; immerhin sank dank großer Sanierungsanstrengungen auch der Anteil der Netzverluste am Gesamtverbrauch auf 21 Prozent – viele Jahre lang hatte er bei mehr als 30 Prozent gelegen. Kummer bereitet Thomas Linnemann die "dramatisch" sinkende Zahl der Bäderbesucher: 78 161 waren es 2014; üblich sind mehr als 90 000. Der Rückgang lasse sich auch durch den schlechten Sommer – das Naturfreibad in Tailfingen wurde schon Mitte August geschlossen – nur bedingt erklären.

Linnemanns Fazit: Die Albstadtwerke seien gut aufgestellt, befänden sich aber nach wie vor in einer Konsolidierungsphase – und mit dem Anbruch "goldener Zeiten" sei nicht zu rechnen. Unter diesen Umstände verböten sich Spekulationen darüber, ob zwei positive Jahresergebnisse eine Trendwende darstellten oder nicht.