Urkunden aus Bosnien für Albstadt und seine Feuerwehr – das Bild zeigt (von links) Jasmir Tadzic, seinen Vater Asim Tadzic, Stadtbrandmeister Michael Adam und den Chef der beiden Tadzics, Bauunternehmer Franz Schattenkirchner. Foto: Bolkart Foto: Schwarzwälder-Bote

Albstadts Feuerwehr unterstützte im Mai die Kollegen im bosnischen Überschwemmungsgebiet mit Ausrüstung

Von Thomas Bolkart

Albstadt. Zwei Ehrenurkunden der besonderen Art hat Albstadts Stadtbrandmeister Michael Adam jüngst entgegengenommen – stellvertretend für die eigene, aber auch für andere Feuerwehren im Landkreis. Die eine Urkunde ist der Albstädter Wehr zugedacht, die andere der Stadt Albstadt; überreicht wurden sie von Jasmir und Asim Tadzic, Sohn und Vater, auf dem Gelände der Baufirma Schattenkirchner. Franz Schattenkirchner ist Arbeitgeber der beiden Bosnier und selbst seit über 40 Jahren aktiver Feuerwehrmann.

Um was für eine Auszeichnung handelt es sich hier, und was war ihr Anlass? Im Mai dieses Jahres wurden weite Teile Serbiens und Bosniens von sintflutartigen Regenfällen und schweren Überschwenmmungen heimgesucht. Auch im Heimatort der Tadzics, der 8000-Seelen-Gemeinde Kozarac im Nordwesten der Republik Bosnien-Herzegowina, mussten viele Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen und verloren Hab und Gut. "Natürlich waren auch die Hilfskräfte bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gefordert", erinnert sich Jasmir Tadzic. Den 42-Jährigen erreichte seinerzeit ein Hilferuf aus der Heimat: Man benötige dringend Arbeitsmaterial und Einsatzkleidung. Tadciz, der seit 22 Jahren in Deutschland lebt, wandte sich darauf an die Stadt Albstadt und fand beim Ersten Bürgermeister Anton Reger und bei Adams Stellvertreter Felix Sandel Gehör – dies fiel umso leichter, da die Albstädter das Hochwasser vom Juni 2013 noch in lebhafter Erinnerung hatten.

Und so wurden in Albstadt gut erhaltene Schläuche, Stahlrohre, Verteiler und Einsatzkleidungen zusammengetragen, und auch andere Wehren im Landkreis stellten Material für Bosnien zur Verfügung. Ein Hilfstransport brachte alles ins rund 1000 Kilometer entfernte Katastrophengebiet. "Die Kameraden waren ungeheuer dankbar", weiß Jasmir Tadzic zu berichten. Die Urkunden aus Kozarac, die er und sein Vater nun überreicht haben, sind ein Ausdruck dieses Danks. Damit soll es aber nicht sein Bewenden haben – wie Tadzic erfahren hat, steht den Albstädter Floriansjüngern auch noch eine Einladung nach Bosnien-Herzegowina ins Haus.