Die beiden Pfarrer Edwin Müller (links) und Reinhold Schuttkowski segnen das neue Feuerwehrfahrzeug. Fotos: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Fahrzeugübergabe: Meßstetter Stützpunktwehr stellt ihr neues HLF 20 in Dienst / Ökumenischer Segen

Von Werner Lissy

Mit einem zweitägigen Fest hat die Stützpunktfeuerwehr Meßstetten die Übergabe ihres neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs HLF 20 gefeiert

Meßstetten. Bereits am Samstagnachmittag hatte die Feuerwehr in Gestalt von Ralf Smolle, dem stellvertretenden Kommandanten der Abteilung Meßstetten, und Jürgen Marienfeld von der Abteilung Heinstetten die Meßstetter im Umgang mit dem Feuerlöscher instruiert. Am Abend ging dann in der Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses der Festakt über die Bühne. Eröffnet wurde er vom Hornisten-Trio der Abteilung Heinstetten und der Musikkapelle Meßstetten unter der Leitung von Andreas Bott.

Danach ergriff der Bürgermeister das Wort. Die Feuerwehr, so Frank Schroft, verkörpere idealtypisch das ehrenamtliche Engagement, ohne welches die Gesellschaft ärmer und kälter wäre. Dieses Engagement verdiene die angemessene Ausrüstung, und mit dem neuen Fahrzeug stehe diese der Meßstetter Stützpunktwehr nach 18-monatiger Wartezeit zur Verfügung. Gekostet hat das gute Stück 385 000 Euro; 90 000 Euro davon waren Zuschuss.

Mit der Ankunft des HLF 20, berichtete Gesamtkommandant Matthias Schwarz, sei der Feuerwehrbedarfsplan für die Meßstetter Abteilungen erfüllt. 1,4 Millionen Euro habe die Stadt in sechs neue Feuerwehrfahrzeuge investiert und damit das Durchschnittsalter des Fahrzeugparks von über 20 auf 13 Jahre gesenkt. Dem alten TLF, das nun verkauft wird, trauert Schwarz dennoch nach und würde ihm einen angenehmen Ruhestand als Oldtimer gönnen.

Abteilungskommandant Holger Hermann ließ die Beschaffungsgeschichte, die im November 2014 begonnen hatte, Revue passieren, der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Wolfgang Jetter beglückwünschte die Meßstetter – auch im Namen von Kreisbrandmeister Stefan Hermann, Kreisseniorenwart Helmut Brösamle, Landrat Günther-Martin Pauli und dessen Stellvertreter Matthias Frankenberg – zum hochmodernen neuen Gefährt, das den Wehrmännern beträchtliche Anstrengungen beim Einüben und Kennenlernen abverlangen werde. Harald Beyerle von der Herstellerfirma Ziegler klärte seine Zuhörer darüber auf, warum die Wartezeit so lang geworden sei: Es sei zuerst ein Fahrgestell mit dem falschen Getriebe geliefert worden, weil die Seilwinde nicht berücksichtigt worden sei. Erst nach der Lieferung der richtigen Komponente habe man den Fahrzeugaufbau abschließen können. Als Geschenk übergab er Holger Hermann ein Foto mit den Meßstetter Feuerwehrleuten, das bei der Abholung aufgenommen worden war.

Anschließend hieß Matthias Schwarz die Feuerwehrkameraden aus Dünserberg in Vorarlberg willkommen, die unter anderem für die Sicherheit der Meßstetter Hütte im Großen Walsertal verantwortlich zeichnen. Ihr Abteilungskommandant Martin Amann und Fähnrich Walter Sohm überreichten als Gastgeschenk eine Kiste voll Käse.

Es folgte eine Spritztour der beiden Bürgermeister Frank Schroft und Alfons Kühlwein – der Nusplinger Kühlwein dürfte die letzte Gelegenheit dazu wahrgenommen haben, denn seine Tage als Schultes sind gezählt. Natürlich schlugen die Beiden das Angebot von Matthias Schwarz, sie in luftige 30 Meter Höhe zu hieven, nicht aus.

Zur Einweihungsfeier und Fahrzeugsegnung erschienen anderntags Feuerwehrvertreter aus dem ganzen Kreis und benachbarten Landkreisen. Der Segen war ein ökumenischer; der katholische Pfarrer Edwin Müller und sein evangelischer Amtsbruder Reinhold Schuttkowski spendeten ihn gemeinsam.

Ein attraktives Programm mit zwei Schauvorführungen schloss sich an – die eine Rettungsaktion galt mehreren in den drei Stockwerken des Feuerwehrturms eingeschlossenen Personen, die andere einem verunglückten Fahrzeug. Das Angebot umfasste ferner Fahrten mit der Drehleiter und weiteren Feuerwehrautos.