Rope Skipping trainiert die TSG in der Halle. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Hallen-Check: Mit der Turn- und Festhalle Margrethausen steht und fällt vieles im Vereinsleben des zweitkleinsten Stadtteils

Es kommt doch auf die Größe an: Die Turn- und Festhalle Margrethausen ist für vieles zu klein, und kulturelle Veranstaltungen dort abzuhalten, die sich auch wirtschaftlich lohnen, ist daher schwierig, wie TSG-Vorsitzender Eberhard Götz berichtet.

Albstadt-Margrethausen. Es sind die Restriktionen, die der TSG Margrethausen zu schaffen machen: Keine Ballspiele, nur eine überschaubare Bestuhlung, die besondere Eingangssituation – das alles trägt nicht gerade dazu bei, dass Vorsitzender Eberhard Götz in Jubel ausbricht, wenn er nach der Halle gefragt wird. "Sie ist nun mal klein", das weiß Götz schon lange. Aber die Vorgaben der Stadt würden eben auch sehr genau ausgelegt. Ballspiele etwa – seien es Turniere, sei es Training – seien in der Halle nicht möglich. "Unsere Fußballer trainieren auf dem Sportplatz, der – weil er ein vereinseigener ist – von der Stadt nicht bezuschusst wird." Wenigstens den Hartplatz habe die Stadt sanieren lassen, und die Sportler hoffen sehr, dass er erhalten bleibt, "denn unser Rasenplatz ist im Herbst und Winter nicht bespielbar", so Götz. Training in der Turn- und Festhalle? Im erforderlichen Umfang ist das nicht drin.

Die Tischtennissportler, die mit dem Tischtennisclub Tailfingen fusioniert haben, trainierten wöchentlich abwechselnd in Margrethausen und Tailfingen, berichtet der Vorsitzende, und ihr Weihnachtsturnier in der heimischen Halle habe immer guten Zulauf. Handballturniere seien dort aber nicht möglich, betont Götz, und deshalb habe das Interesse der Margrethausener Zuschauer auch merklich nachgelassen, wenngleich die Teams der HSG Albstadt, seit 20 Jahren Heimat der Handballer vom Eyachstrand, in der Landes- respektive der Württemberg-Liga erfolgreich mitspielen.

Überhaupt hänge das sportliche und kulturelle Leben im Ort stark von der Turn- und Festhalle ab, konstatiert Götz, zumal Margrethausen ja auch keine eigene Schule mehr habe. "Ein örtlicher Sportverein lebt von Mitgliedern aus dem Ort, und welche aus Ebingen oder anderen Stadtteilen zu uns zu holen, schaffen wir nicht."

Froh ist der Vorsitzende daher über das eigene Vereinsheim, in dem auch die Schützen der TSG aktiv sind, "aber für kulturell hochwerte Veranstaltungen braucht man eben entsprechende Räume". Dass die Halle nur begrenzt bestuhlt werden dürfe, sei da ein großes Hindernis; die Tatsache, dass der Verein vier Feuerwehrleute für mehrere Stunden als Brandschutzwachen bezahlen müsse, ein weiteres: "Da ist die Wirtschaftlichkeit einfach nicht gegeben." Auch deshalb, weil die TSG mit knapp vierhundert Mitgliedern nur eine Freiveranstaltung pro Jahr in der Halle bekomme.

Auch die anderen Vereine nutzen die Halle für ihre größeren Ereignisse – die Narrenzunft der Runkelriabaweible etwa für ihren jährlichen Brauchtumsabend, die Runkelriabafetzede. Seit zwei Jahren mit Barzelt im Hof, wie Ortsvorsteher Thomas Bolkart, selbst Mitglied der Zunft, berichtet. Außerdem gibt der Musikverein Margrethausen seine Konzerte dort, könnte angesichts der Qualität seiner Musik allerdings auch mehr Stühle für Zuhörer brauchen.

Jüngstes Problem der TSG ist laut Götz die Tatsache, dass Eltern, die ihre Kinder zum Kinderturnen begleiteten, den oberen, barrierefreien Eingang nicht nutzen dürften und Kinderwagen vor der Tür stehen lassen müssten. Dabei sei die TSG froh, dass sich wieder ein Kinderturnen aus der Krabbelgruppe heraus etabliert habe. Und nicht zuletzt fehle es an Stauraum: "Der ist sehr eng, alles muss gestapelt werden", sagt Eberhard Götz. An die oberen Materialen kämen da manche schwer ran.

  Baujahr: 1957

  Bisherige Sanierungen: Im Jahr 2015 wurde ein zusätzlicher Flucht- und Rettungsweg hergestellt und dafür eine weitere Tür eingebaut.

  Besteht aktuell Sanierungsbedarf? Ja.

Welche Mängel bestehen? Was muss verbessert/saniert werden? Nach Angaben der Stadt bestehen sowohl brandschutztechnische als auch energetische Mängel an der Halle Margrethausen.

  Geschätzte Kosten für die Sanierung: Die Kosten werden im Rahmen der Hallenkonzeption ermittelt.

  Für wann ist die Sanierung nach aktuellem Stand geplant? Eine Prioritätenliste wird im Rahmen des Hallenkonzept aufgestellt.

  Ist dafür Geld im Haushalt oder in der mittelfristigen Finanzplanung eingeplant?

Konkretisiert wird die Finanzierung der Hallenprojekte in der Gesamtstadt in einer Klausurtagung des Gemeinderats Albstadt im September 2017.