Très charmant: Die Pagengarde zeigt Bein. Fotos: Nölke Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Tailfinger Gesellschaft Schmiechataler feiert den Beginn der fünften Jahreszeit in der Festhalle

Sogar mit Rollator kann man bei der Gesellschaft Schmiechataler noch ausgezeichnet tanzen, wie der Brauchtumsabend in der Turn- und Festhalle zeigt.

Albstadt-Truchtelfingen. Wer auf die Truchtelfinger Fasnet geht, muss sie kennen: Die Tailfinger Fasnetsgesellschaft "Schmiechataler" mit all ihren Veranstaltungen. Den Start in die fünfte Jahreszeit hat der Verein nun mit einem Brauchtumsabend gefeiert.

Mit dabei waren die Narrenzunft "Alt-Ebinga", aber auch die Onstmettinger Neulinge, die "Linkenbolder Höhlagoischter", durften nicht fehlen. Diese haben sich zum Ziel gesetzt, jede Fasnetsveranstaltung in Albstadt zu besuchen.

Die Gruppe Concordia aus Ebingen eröffnete den Abend mit einem Tanz. Ihnen folgte eine meisterhafte Aufführung der Mini-Garde, welche die Gäste zum Staunen brachte. Nicht zuletzt, weil das jüngste der Mädchen erst seit drei Wochen dabei ist und trotzdem mit den anderen mithalten konnte. Trainiert werden die Minis von Ivonne Kaufmann und Stefanie Ebeling. Für Unterhaltung sorgte die Gruppe "RUMs". Der Name leitet sich aber nicht etwa von dem hochprozentigen Zuckerrohrgebräu ab, sondern von den Vornamen der Bandmitglieder Rainer, Uwe und Michael. Sie sorgten mit der passenden Musik für beste Stimmung in der kleinen, gemütlichen Truchtelfinger Festhalle und animierten alle Gäste zum Mitmachen.

Im Laufe des Abends wurden vier Mitglieder des Vereins geehrt: Daniel Majsterovic erhielt den Jahresorden; Dagmar Eppler und Birgit Blumstetter bekamen für ihre lange Vereinszugehörigkeit den Brauchtumsorden in Gold. Gründungsmitglied Reinhold Hoffmann erhielt für seine Verdienste im Wirtschaftsrat der Gesellschaft den "Hirsch am goldenen Vlies", die höchste Auszeichnung, die der Landesverband Württembergischer Karnevalsvereine vergibt, und den Respekt der Besucher. Außerdem bekam Stefanie Maschke die Auszeichung zum "Mitglied des Jahres 2016", die vereinsintern zum ersten Mal vergeben wurde.

Die Urkunden und Orden wurden natürlich vom Prinzenpaar Claudia II. und Markus I. überreicht. Dann brachte die Pagengarde weiteren Schwung in den Abend: Die fünf Mädchen in der markanten roten Uniform schwangen die Beine, sprangen über die Bühne oder in den Spagat und brachten das Publikum einmal mehr an diesem Abend zum Staunen.

Die Original-Garde von 1966 krabbelt nach vorn

Als "RUMs" es das nächste Mal krachen ließen, veranstalteten sie spontan eine Polonaise, die in eine große Tanzrunde überging. Zu "Amen, Amen, Amen" von "The Impressions" wurde in der Fasnetsversion das Publikum zum Mittanzen motiviert.

Nicht fehlen durften bei den Schmiechatalern natürlich die Schmiechafetzer, die hauseigene Guggenmusikkapelle. Mit Liedern wie "Lemon Tree", "Die kleine Kneipe" oder "Sweet Caroline" drehten sie die Stimmung im Saal noch einmal auf, bevor auch schon die nächste Garde an den Start ging: Angekündigt als Original-Garde von 1966, dem Gründungsjahr der Gesellschaft, krochen und krabbelten fünf Männer mit Perücken, Rollatoren und Gehstöcken auf die Bühne. Gestärkt von einem großen Löffel Zaubertrank, konnten sie aber wieder tanzen wie vor 50 Jahren. Sie schwangen die Beine, sprangen durch die Luft und drehten sich elegant im Kreis.

Das Publikum konnte sich vor Lachen nicht mehr halten und wollte unbedingt eine Zugabe des Männerballetts sehen. Danach war der offizielle Teil der Veranstaltung abgeschlossen.

Die Gäste konnten bei heimischem und gemütlichem Flair noch lange weiter zusammensitzen, Spaß haben und bis in die Morgenstunden feiern.