Wolfgang Kurz gehörte über Jahrzehnte zu den Säulen der Feuerwehr Albstadt. Archiv-Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Große Trauer um Wolfgang Kurz in Onstmettingen

Albstadt-Onstmettingen. Groß war das Trauergeleit für Wolfgang Kurz, einen Vollblut-Feuerwehrmann, dem die Feuerwehr Albstadt und speziell die Abteilung Onstmettingen viel zu verdanken haben, wie Stadtbrandmeister Michael Adam in seiner Rede deutlich machte.

Im Alter von 18 Jahren war Kurz, 1954 in Bempflingen geboren, in die Feuerwehr Onstmettingen eingetreten. Er sei dort allseits geschätzt gewesen, so Adam. Schon mit 24 Jahren – ungewöhnlich früh – habe er als Maschinist die großen Feuerwehrfahrzeuge bei Übungen und Einsätzen gefahren, große Verantwortung übernommen und mit seiner positiven Art und Energie seine Kameraden angesteckt: "Er liebte und lebte Kameradschaft", betonte der Gesamtkommandant: "Auf ihn war immer Verlass. Was er zusagte, hielt er auch ein."

Als 1990 eine Jugendwehr gegründet wurde, sei "Wolle", so sein Spitzname, gleich als stellvertretender Jugendwart aktiv geworden, wurde wenig später stellvertretender Kreisjugendwart und absolvierte zahlreiche Fortbildungen, die ihm auch regelmäßige Beförderungen einbrachten. Bereits seit 1984 gehörte Kurz dem Abteilungsausschuss, seit 1994 dem Ausschuss der Gesamtwehr an und erhielt 1998 das Silberne Ehrenkreuz des Landes Baden-Württemberg.

Von 1997 bis 2004 hatte Kurz das Amt des Stadtjugendfeuerwehrwartes inne und wurde aufgrund seiner großen Erfahrung 2009 hauptamtlicher Gerätewart – eine Aufgabe, die er bis 2014 mit großer Fachkenntnis und Zuverlässigkeit ausübte.

2013 ehrte ihn das Land Baden-Württemberg für 40 Jahre aktiven Dienst. "Wolle lebte für seine Feuerwehr", betonte der Stadtbrandmeister. Allzu oft habe Kurz’ Familie – seine Frau Renate, seine Stieftochter und deren Kinder, die er wie leibliche Enkel liebte – zurückstehen müssen. Doch seine Familie habe ihm auch Kraft gegeben.

Zu Wolfgang Kurz’ Vermächtnis gehört auch, dass die Feuerwehrabteilung Onstmettingen personell gut dasteht. Nicht wenige, die später Verantwortung übernommen haben, etwa Ralf Langanke – zehn Jahre lang war er Abteilungskommandant –, hatte Kurz für die Feuerwehr gewonnen und immer wieder neu begeistert.

"Wolle hatte ein unglaublich großes Herz", so Adam, "und so groß und wuchtig er im Leben war, so weich, zart und liebevoll war er im Umgang mit seinen Kameraden und seinen jugendlichen Schützlingen, für die er immer sein Leben hergegeben hätte, wenn es notwendig gewesen wäre." Dass viele in der Feuerwehr Albstadt mit Wolfgang Kurz auch einen guten Freund verloren haben – die Beisetzung auf dem Onstmettinger Friedhof machte es offenbar.