Albverein pflegt die Dobelwiesen – und ist enttäuscht über die magere Beteiligung

Albstadt-Laufen. Seit nunmehr 41 Jahren pflegt der Schwäbische Albverein, Ortsgruppe Laufen, die Dobelwiesen und will die Pflege dieses Biotops mehr ins Interesse der Öffentlichkeit rücken, zumal sie für Wissenschaftler höchst interessant ist – und für Naturliebhaber.

Auf den Dobelwiesen, dieser einzigartigen Wiese auf Laufener Gemarkung, grenzt ein magerer Trockenrasen an ein Kalkmoor an. Im erstgenannten wachsen seltene Orchideen und Seggen, das Sumpfgebiet sei die Heimat von allerlei Tieren, vor allem Fröschen und Kröten, erklärt der kommissarische Vorsitzende des Albvereins Laufen, Walter Glück.

Seit dem vergangenem Jahr ist die Ortsgruppe aufgrund der Überalterung auf die Mithilfe anderer Vereine angewiesen. Gaunaturschutzwart Hans Raabs Ziel in diesem Jahr war es gewesen, eine Aktion des Albvereins Eyachtal daraus zu machen, und so halfen zumindest einige Einzelkämpfer aus Pfeffingen und Margrethausen wie Matthias, Lothar und Peter Maier tatkräftig mit, ebenso wie der unermüdliche Helmut Bitzer aus Hechingen.

Für Ortsvorsteher Peter Landenberger ist die Mitarbeit nicht nur "Bürgerpflicht", sondern auch Ausdruck des Gemeinschaftssinns. Das sehen freilich nicht alle so, und so stellt Hans Raab die Frage, wo denn "all die Hundertschaften von Menschen" seien, "die an Wanderungen mit Megaphon teilnehmen, sowie all jene, die sich sportlich in der Natur betätigen?" Denn nur 15 Personen waren bei der "Rechenaktion" dabei, bei der es galt, den gemähten Rasen zu entfernen, damit der Boden nicht zu nährstoffreich wird, um die schützenswerten Arten zu erhalten.

Forstamtsleiter Klaus Richert begrüßt die Aktion, denn die schöne Landschaft in Albstadt brauche solche Helfer, um dieses Naturschutzgebiet zu erhalten. Somit sei dieses ehrenamtliche Engagement ganz hoch einzustufen. Gustav Scholz ist dabei der "Mann der ersten Stunde", Wolfgang Bitzer hilft seit 14 Jahren. Gerhard Dölker lockt der botanische Reiz, und auch für Albrecht Rimmele ist die Mitarbeit selbstverständlich. Peter Grundstein, Manfred Koschine und Rainer Hebrank helfen mit, obwohl sie nicht einmal dem Albverein angehören – für sie zählt der Zusammenhalt und dass aufgeräumt wird. Unterstützt werden die Naturarbeiter vom Bauhof, auf dessen Fahrzeug das Gras geladen wird. Anschließend wird es in Containern abtransportiert.

u Für das nächste Jahr wünschen sich die Organisatoren viele Kinder zum Helfen, um das Gras mit ihren Schubkärren zu einem hohen Grasberg aufzutürmen – vielleicht sogar mit Wettbewerbscharakter und einer Siegerehrung.