Sie wissen ihr Publikum zu unterhalten: Hillu Stoll und Franz Auber, die als "Hillus Herzdropfa" auftreten. Foto: Nölke Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwabensause: "Hillus Herzdropfa" lassen das Publikum herzhaft lachen / Drei Stunden Programm

Früher nebenher, seit Februar 2016 als Vollzeitberuf: "Hillus Herzdropfa" leben den Kabarettismus und präsentierten sich bei der Schwabensause.

Albstadt. "Hillus Herzdropfa" traten im Brauhaus Zollernalb auf und bereicherten somit das Programm der "Schwabensause" mit ihrer Darbietung "Vo dr’ Alb ra".

"Vo dr’ Alb ra", genauer gesagt aus dem Dorf Justingen, einem Ortsteil von Schelklingen im Alb-Donaukreis reisen "Hillus Herzdropfa" nach Albstadt. Hinter dem Namen verstecken sich die seit 30 Jahren bühnenerfahrenen Hillu Stoll und Franz Auber.

Schon vor der Begrüßung war man mitten im Programm: Franz und Hillu streiteten auf der Bühne, wer denn nun die Begrüßung machen darf – am Ende natürlich die Frau im Haus. Zur Sicherheit fragte das Duo auch gleich, wie viele "Heckenscheißer", also Nicht-Schwaben im Raum seien – für die gab es einen kleinen Schwäbisch-Crashkurs. Im Laufe des Abends wurden mehrfach das Kostüm und die Szene gewechselt. Mal ging es auf den Bauernhof, wo Hillu von ihrem roten Bulldog erzählt, mal in den Contra-Markt, wo der Verkäufer Franz am schwäbischen Temperament seiner Kundin fast verzweifelt. Als es darum ging, das Navigationsgerät einzustellen, tauchte die Frage auf ob Männer oder Frauenstimme. Klare Antwort der Urschwäbin: Eine Frauenstimme – Männer hätten "ja eh nie was zu sagen gehabt".

Wie es ausgeht, wenn Franz den Lastwagen voller Bier hat und unter einer Eisenbahnbrücke durchfährt, wurde schnell zum Streit, denn der "Herr Schupp von den Schnupftabakfreunden Schnepfenhausen" wartete auf das Bier als Preis für das alljährliche Wettschnupfen.

Die Gäste im prall gefüllten Brauhaus hielten sich vor Lachen kaum auf den Plätzen, als Hillu als Teenagerin im Wartezimmer den schwerhörigen älteren Herrn unterhielt. Mit dem Lied "Hillus Herzdropfa", die bei fast allem helfen sollen, beendeten die Zwei ihr dreistündiges Programm. Auch wenn es auf der Bühne so wirkt, sind die Beiden zwar verheiratet, aber nicht miteinander, wie Hillu verriet. Für beide war es ein riesiger Traum, hauptberuflich unter die Kabarettisten zu gehen und beide bereuen es nicht – trotz der ungewohnten Arbeitszeiten.