Büchereileiterin Christine Widmann-Simon, Gabi Bitzer, elvira Kleiner und Dorothee Hummel-Wagner (von links) freuen sich auf den ersten Albstädter Aktions- und Infotag. Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Ebinger Bildungszentrum findet am 18. April ein Aktions- und Informationstag für Ältere statt

Von Martin Kistner

Albstadt-Ebingen. Alt will heute niemand sein, der Begriff Senior weist starke Gebrauchsspuren auf – der 1. Albstädter Aktions- und Infotag, den Pflegestützpunkt, Stadtbücherei und Volkshochschule am Samstag, 18. April, gemeinsam ausrichten, wendet sich daher an die "Generation+".

Was unter anderem den Vorteil hat, dass dank des beträchtlichen Interpretationsspielraums jeder selber entscheiden darf, ob er sich mit seinen 55, 70 oder 90 Jahren bereits der "Generation+" – ausgeschrieben "plus" – zugehörig und durch das Programm des Aktionstags angesprochen fühlen mag oder nicht. Geboten ist jedenfalls eine ganze Menge – die drei Veranstalter haben versucht, möglichst viele Aspekte des Alltagslebens im höheren Alter auszuleuchten und an Infoständen, in Vorträgen, einer Lesung und einer Ausstellung zu thematisieren. Schauplatz ist das Bildungszentrum in der Ebinger Johannesstraße; der Aktionstag beginnt um 13 Uhr und zieht sich bis in den Abend hinein.

Da wäre zum einen der "Markt der Möglichkeiten": Hier stellen sich an ihren jeweiligen Tischen und Ständen der Kreisseniorenrat, die Bildungsstätte Kloster Margrethausen und die Altenpflegeschule Albstadt vor. Aber auch die Polizei, der Albverein, die Spielothek und diverse Firmen wie das Sanitätshaus Gießler, das Reformhaus Schmitt oder Bio Fritz präsentieren ihre seniorenspezifischen Angebote.

Der "gesinA" wollen sie nicht in die Quere kommen

Wer sich jetzt an die Gesundheitsmesse "gesinA" erinnert fühlt, liegt sicher nicht ganz falsch – aber die Zielgruppe ist diesmal doch altersmäßig genauer definiert, und die Organisatorinnen, Dorothee Hummel-Wagner vom Pflegestützpunkt, Gabi Bitzer von der Volkshochschule und Christine Widmann-Simon, betonen, dass der "gesinA" bei aller Affinität nicht in die Quere kommen wollen.

Was nicht zuletzt am Vortragsprogramm zu erkennen ist. Von 13 bis 15 Uhr spricht Pflegeberater Markus Traub über Pflege-Wohngemeinschaften, die Alternative zu Altenheim und Einzelkampf, um 14 Uhr beginnt ein Referat von Notar Frank Grigas über Generalvollmacht und Patientenverfügung, und von 14 bis 15 Uhr offeriert Anti-Aggressionstrainer Udo Bartsch einen Selbstbehauptungskurs, in dem Mitglieder der "Generation+" im Umgang mit Handtaschenräubern und sonstigen jüngeren Zeitgenossen mit Aggressionspotenzial schulen – auf der Agenda stehen Wahrnehmungsübungen, Konfliktlösungsstrategien und nicht zuletzt Grundtechniken der Selbstverteidigung. Um 16 Uhr beginnt Michale Rapps Vortrag über Neue Medien und ihre Risiken, um 16.15 Uhr "Life-Kinetik", ein Gedächtnis- und Konzentrationstraining mit Fachfrau Claudia Duhnke.

Auch die Literatur kommt zu ihrem Recht; immerhin ist die Stadtbücherei Mitveranstalterin: Sibylle Knauss liest aus ihrem Roman "Das Liebesgedächtnis", dessen Protagonistin auf ihre alten Tage mit zwei durchaus gegensätzlichen Heimsuchungen konfrontiert wird: mit Demenz – und mit Liebe. Die Lesung beginnt um 15 Uhr.

Letzter Programmpunkt des Tages ist eine Vernissage: Der Karikaturist Peter Gaymann, Zeitschriftenlesern und vor allem -leserinnen durch seine "Hühner-Cartoons" und seine Paarproblemstudien wohlbekannt, stellt in der Bücherei einige seiner Arbeiten aus. Er wird bei der Eröffnung persönlich zugegen sein und vor Ort improvisieren, signieren und Fragen beantworten. Seine Bilder stehen zum Verkauf. Für musikalische Unterhaltung sorgen Ensembles der Musik- und Kunstschule, für das leibliche Wohl der Gäste der TSV Ebingen.