Krankenhausdebatte: Freunde und Förderer der MuKS mahnen

Albstadt-Ebingen. Der Gesamtvorstand des Vereins der Freunde und Förderer der Musik- und Kunstschule Albstadt (MuKS) um seinen Vorsitzenden Michael Schuler hat eine Erklärung "Pro Klinik mit Klinikstandorten in Albstadt und Balingen" verfasst und sie an Oberbürgermeister Klaus Konzelmann gerichtet – mit Kopie an Landrat Günther-Martin Pauli. "Mit Besorgnis" verfolge der Vorstand die Diskussion um die mögliche Schließung des Ebinger Krankenhauses und vertrete einstimmig die Position, "dass sowohl Bildung als auch das Gesundheitswesen niemals Gegenstand eines Profitabilitätsgedankens sein dürfen".

Damit Albstadt und sein Umland auch künftig wettbewerbsfähig seien, sei es "unerlässlich, dass wir permanent in Bildung und Gesundheitswesen investieren". Darauf zu verzichten bedeute, den Ast abzusägen, "auf dem man sitzt".

Der Vorstand kommentiert auch den "Umstand, dass ein Gutachten in Auftrag gegeben wurde, das unter anderem die Rentabilität der Krankenhäuser beurteilt: Im ältesten Gesetzestext der Menschheit, dem Codex Hammurapi, wurde niedergeschrieben, dass ein Architekt, der eine Brücke baut, 30 Nächte darunter nächtigen müsse. So sei sichergestellt, dass die größtmögliche Sorgfalt beim Bau der Brücke zum Tragen kam." Die heutige "Berater-und-Gutachter-Mentalität" schütze jedoch die Entscheider vor ihren Taten und deren Folgen. Wobei die Folgen für die Bevölkerung mittel- bis langfristig nicht abzuschätzen seien.

Die sozialen und wirtschaftlichen Verknüpfungen seien derart komplex, dass bezweifelt werden müsse, dass Gutachten oder Prognosen die Auswirkungen auf Albstadt nur ansatzweise abbilden könnten.

"Wir sind uns alle einig, dass die Schließung des Albstädter Krankenhauses der Beginn – oder bereits ein weiterer Indikator – einer Abwärtsspirale mit unabsehbarer Dynamik für die Region wäre", heißt es am Ende des Briefes, den Michael Schuler als Vorstandsvorsitzender unterzeichnet hat.