Der neueste Trend: Der Rettungsweg am Ende des Landgrabens wird regelmäßig zugeparkt. Foto: Eyrich

Personalmangel im Vollzugsdienst ermuntert offenbar Fahrer. Auch Rettungsweg wird zugeparkt.

Albstadt-Ebingen - Im Juni wird es nichts mehr mit dem Parkleitsystem und damit mit der Entfernung des Parksuchverkehrs aus dem Ebinger Hufeisen – erst im September. Die Dreistigkeit der wilden Parker indes nimmt weiter zu.

Garagenausfahrt? Macht nichts. Ein notorischer Falschparker macht es sich regelmäßig vor der Garage respektive der Anlieferzone eines Anwohners und Firmeninhabers bequem, obwohl dort Parkverbot herrscht und Schilder ausdrücklich dazu auffordern, den Bereich frei zu halten. Die Antworten, die der Anwohner dazu aus dem Rathaus bekommen hat, stimmen ihn freilich alles andere als erfreut. Ein großes X auf die Fläche zu malen – dafür gebe es keinen Grund, hatte ihm Oberbürgermeister Klaus Konzelmann im April mitgeteilt. Zum einen gelte in diesem Bereich bereits ein Parkverbot, zum anderen sei der Hauszugang gut erkenntlich und als solcher ausdrücklich gekennzeichnet.

Für den Anwohner ein schwacher Trost, zumal es unter den städtischen Mitarbeitern, die täglich unterwegs sind, um Knöllchen zu verteilen, Krankheitsfälle gegeben habe, wie Michael Röck, Pressesprecher der Stadt Albstadt, auf Nachfrage mitteilt. Zwar kümmere sich die Stadt, vor allem bei Wiederholungsfällen. Doch überall gleichzeitig könnten die Mitarbeiter eben nicht sein. Dass genau das nicht selten erforderlich wäre, ist Röck bewusst: Immer größer werde die Rücksichtslosigkeit wilder Parker – das ist ihm auch privat schon aufgefallen.

An Beispielen in der Innenstadt von Ebingen mangelt es bekanntlich nicht. Jüngster Trend ist es, die Rettungszufahrt am Ende des Landgrabens zuzuparken. Mehrere Poller sollen dort die Durchfahrt zur Fußgängerzone Marktstraße verhindern. Geöffnet werden können sie freilich von Besatzungen der Krankenwagen und Feuerwehrautos – was denen allerdings nichts nutzt, wenn zwei, manchmal sogar drei Autos die gesamte Zufahrt zuparken und die Fahrer sich in der Innenstadt aufhalten.

Besagter Anwohner im Hufeisen hat auch schon mehrfach beobachtet, dass Parkplätze, die für den Wochenmarkt samstags von 5 bis 14 Uhr freizuhalten sind, in dieser Zeit zugeparkt sind – manche sogar gegen die Fahrtrichtung.

Abhilfe schaffen soll das Parkkonzept, das auf Basis von Zahlen aufgestellt wird, welche die Planungsgruppe Kölz im Frühjahr erhoben hat. Baubürgermeister Udo Hollauer hatte gehofft, dem Gemeinderat sein Konzept noch vor der Sommerpause vorlegen zu können, wartet aber noch auf einige Daten von Kölz und wird das Gremium somit in der September-Sitzung über die Zukunft des Parkens im Hufeisen abstimmen lassen. Einige Zahlen kennt er freilich schon, und sagt – wenngleich er sie noch nicht verraten darf: "Die Zahlen bestätigen das Bild vor Ort."

Mit anderen Worten: Den Anwohner, der immer wieder bei der Stadt vorstellig werden und den Vollzugsdienst anfordern muss, trügt sein Eindruck nicht, dass das wilde Parken im Hufeisen – wenn das überhaupt möglich war – noch schlimmer geworden ist.