"Zickenterror" im grünen Walde – die Theater-AG des Progymnasiums wusste ihn überzeugend in Szene zu setzen. Foto: Steinhilber Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater-AG des Progymnasiums setzt auf unterhaltsame Weise Klischees in Szene

Albstadt-Tailfingen. Was passiert, wenn Umweltschützer und Tussis einander beim Campen im Wald in die Quere kommen? Im Stück "Lieb war gestern!" von Thomas Backhaus, das die Theater-AG des Progymnasiums jüngst inszenierte, treffen zwei Welten aufeinander – auf äußerst unterhaltsame Weise.

Drei junge Naturliebhaber wollen die Stille des Waldes genießen. Pech gehabt, die Tussis nahen – lauthals "Barbie-Girl"-singend begeben sie sich zum Baden. Womit der Kleinkrieg eröffnet ist: Die strengen Vegetarier – "Auch Tiere sollten keine Tiere essen!" – versuchen den aufgetakelten Damen die Würste zu klauen und ihnen mit Spinnen-Attacke den Wald zu verleiden. Doch die sechs Mädchen kommen ihnen auf die Schliche; sie nutzen ihre Überzahl, fesseln die Jungen und drohen, sie umzubringen. Erst als eines von ihnen zu ersticken droht, wird das Kriegsbeil begraben, und wieder einmal erweist sich: Gegensätze ziehen sich an.

Mit "Lieb war gestern!" hat die Leiterin der Theater-AG, Marisa Eifler, die Lebenswelt der jugendlichen Akteure recht genau getroffen – und zudem ein gutes Gespür für die adäquate Besetzung der Rollen bewiesen. Die bieten sich an für das eine oder andere mimische Kabinettstück – hier die drei Umweltaktivisten, die große Reden vom Weltverbessern und Guerilla-Gärtnern schwingen, da die sechs "Zicken", die zwischen Frühsport und Haarpflege tiefschürfende Gespräche über Jungs und geschiedene Eltern führen. Hinzu kommen Nebenrollen wie der Botaniker, die Nachrichtensprecherin, die Eule und der schüchterner Junge. Ein leicht ironischer Unterton ist unüberhörbar, ohne dass das Ganze überzogen wirken würde.

Und so war auch das Publikum von der ersten Szene an begeistert und ließ sich von der Spielfreude der Truppe und der Lebensnähe ihrer Interpretation begeistern. Diese jungen Schauspieler machen Lust auf mehr.