Geistliche Chormusik präsentierte "cantus iuvenis" mit Chorleiter Oliver Geiger in der Tailfinger Pauluskirche. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder-Bote

Oliver Geiger präsentiert beim Passionskonzert von "cantus iuvenis" Eigenkompositionen

Von Vera Bender

Albstadt-Tailfingen. Mit einem besinnlichen Passionskonzert hat der Winterlinger Chor "cantus iuvenis" die Besucher in der Pauluskirche auf die Karwoche eingestimmt. Das Programm unterschied sich jedoch in einem wesentlichen Punkt vom vorherigen Auftritt in Winterlingen.

Selbstkomponierte Stücke hat Chorleiter Oliver Geiger beim Passionskonzert von "cantus iuvenis" in der Pauluskirche zum Besten gegeben – etwas, was nicht viele Chorleiter können. Bereits im Oktober bei der Lichternacht waren die Sängerinnen und Sänger bei der evangelischen Kirchengemeinde Tailfingen in der Pauluskirche gewesen und deshalb gerne wieder dort aufgetreten, wie Vereinsvorsitzende Angelika Brandt zu Beginn betonte. "Wir hoffen, dass die Lieder Ihnen Kraft und Ruhe geben", rief sie den Zuhörern zu, und tatsächlich stimmte der Chor samt seinem musikalischen Leiter die Zuhörer auf wundervolle Weise auf die Karwoche ein.

Die Auswahl der Stücke reichte von vertonten Psalmen über neues geistliches Liedgut bis hin zu Traditionals und Gospels sowie weiteren christlichen Songs fremder Länder. Ohne Instrumentalbegleitung schmetterte der Chor stimmgewaltig und doch einfühlsam Lieder wie "Ins Wasser fällt ein Stein", "Lean On Me", und "Ich hebe meine Augen auf". Letzteres thematisiert den Psalm 121 und wurde von Chorleiter Oliver Geiger selbst vertont.

Überhaupt zeigte der Dirigent viele seiner musikalischen Talente. Zum Eingang und Ausgang sowie im Mittelteil entzückte Geiger mit seinem wundervollen Spiel auf der Kirchenorgel. Stimmig und andachtsvoll wurde die geistliche Chormusik mit Lesungen und Gebeten ergänzt, mal mit dem Psalm 42, zu dem Oliver Geiger ebenfalls eine Eigenkomposition darbrachte: "Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser". Zwischendurch folgten Gebete aus fernen Ländern, etwa aus Indien und Kenia. Damit zeigte "cantus iuvenis", dass nicht nur die Musik weltweit verbindet, sondern auch der christliche Glaube.

Mit dem "Cherubim-Hymnus" hatten die Aktiven ein russisch-orthodoxes Kirchenlied gewählt, und der Zulu-Traditional "Uyingcwele Baba" ist in Afrika Ausdruck tiefer Gläubigkeit. Ins deutsche Kirchenlied "Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt" durften alle Besucher mit einstimmen, die dem Chor und seinem Leiter mit lang anhaltendem Applaus für das emotionale und niveauvolle Passionskonzert dankten.