Die Ehrung der Ehrenamtlichen durch Ortsvorsteher Peter Katona und die Sternsinger standen im Mittelpunkt des Empfangs. Foto: Schwarzwälder-Bote

17. Neujahrsempfang: Sorgen mischen sich in die hoffnungsvollen Ausblicke

Das Miteinander ist wichtig in Margrethausen. Entsprechend groß war das Interesse beim gestrigen Neujahrsempfang, dem 17. seiner Art. Dank und Blumen gab es für ehrenamtlich tätige Bürger.

Albstadt-Margrethausen. Die Möglichkeit, einander ein gutes Wort mit ins neue Jahr zu geben, haben nicht nur Margrethausener beim Neujahrsempfang gestern genutzt. Ortsvorsteher Peter Katona freute sich über den – trotz eisiger Kälte und Erkältungswelle – sehr guten Besuch. Vertreter aus Politik, Kirche, Schule, Vereinen und Banken sowie seine Ortsvorsteher-Kollegen aus Laufen, Burgfelden und Onstmettingen hieß er willkommen. Mit einer Gedenkminute wurde der 16 verstorbenen im Stadtteil 2016 gedacht. Ihnen stehen lediglich sieben Geburten gegenüber, was Katona nachdenklich stimmt, sinke doch die Einwohnerzahlen von Jahr zu Jahr: von einst 1200 auf aktuell 950 Personen.

"Einige wesentliche Dinge sind 2016 in Margrethausen durchgeführt worden", sagte Katona mit Blick auf den Kindergarten, die Burgfelder Steige und die neue Brücke beim Friedhof. Auch seine Wünsche für 2017 zählte der Ortsvorsteher auf: Auf der Agenda stünden Untersuchungen im unteren Bereich des möglichen Baugebietes "Mühläcker", zumal im oberen Bereich nach aktuellen geologischen Gutachten keine Bebauung möglich ist.

Für eine Notreparatur am Hartplatz werde der Ortschaftsrat aus Eigenverfügungsmitteln 1000 Euro für Sand bereitstellen. Erdbestattungen auf dem Friedhof und die Erneuerung der Geräte für den Spielplatz in der Gregor-Götz-Straße stehen ebenfalls auf der Projektliste.

"Mit welchen Gedanken schauen wir ins neue Jahr?" fragte Baubürgermeister Udo Hollauer. Nur 36 Prozent, so das Allensbacher Institut, gingen mit guter Hoffnung ins Jahr 2017 – der schlechteste Wert seit der Wirtschaftskrise 2008. Hollauer ging auf die aktuelle politische Situation ein, Hetze und Brandstiftungen seien "unserer Kultur nicht würdig". Mit Blick auf das lokale Geschehen gab er "unser aller Ziel" aus, Albstadt möge attraktiv, weltoffen und zukunftsfähig sein, abwechslungsreich und vielfältig gestaltet werden. Nur so könne die Stadt im Wettbewerb von Kommunen, Industrie und Gewerbe bestehen.

In der voll belegten "Zukunftsschmiede" Technologiewerkstatt seien seit der Einweihung vor 18 Monaten 35 neue Arbeitsplätze entstanden. "Wir sind froh über viele kleine und große Investitionen", sagte Hollauer und nannte stellvertretend den neuen Baumarkt. "Er tut der Stadt gut", ebenso wie die geplante Lautlinger Ortsumfahrung nach ihrer Fertigstellung. Die Stadt wisse, dass das Baugebiet "Mühläcker" für Margrethausen von besonderer Bedeutung sei. Im Gegenzug zu sinkenden Einwohnerzahlen dort habe Albstadt weiterhin einen positiven Trend in Richtung 45 000 Einwohner zu verzeichnen.

Peter Katona dankte anschließend engagierten Bürgern mit Blumen und Präsenten für ihr ehrenamtliches Wirken: Ilse Schairer führt seit 42 Jahren die Ortschronik, Erika Gscheidle kümmert sich um das Kneippbecken, Anja Benne sorgt mit der Musikkapelle, die den Neujahrsempfang umrahmte, für den guten Ton. Ingrid Wildmann übernimmt die Dekoration bei Seniorentagen, und die einheimischen Sportler Till Heinemann und Gabriel Sindlinger waren 2016 erfolgreich.

Die Sternsinger trugen ihre guten Wünsche vor und baten um eine Spende, ehe der stellvertretende Ortsvorsteher Thomas Bolkart humorvoll mit einem eindrucksvollen bildlichen Streifzug die Ereignisse 2016 in Margrethausen in Erinnerung rief.