John Wesley Zielmann mit einem Selbstporträt des 18-jährigen Hermann Stenner von 1909 Foto: Birkholz Foto: Schwarzwälder-Bote

Lesung: John Wesley Zielmann liest aus Briefen des jungen Malers Hermann Stenner

Albstadt-Ebingen. Die Briefe Hermann Stenners (1891-1914), der als 18-Jähriger aus dem heimatlichen Bielefeld 1909 zunächst in die Weltkunststadt München, ab 1910 dann an die Kunstakademie nach Stuttgart wechselte, um bei Christian Landenberger und später bei Adolf Hölzel Malerei zu studieren, lassen die Zuhörer am Leben des hoffnungsvollen Kunststudenten teilnehmen.

Die temperamentvolle, mitreißende Lesung des Schauspielers John Wesley Zielmann, zu der das Kunstmuseum Albstadt am Mittwoch, 31. Mai, ab 19.30 Uhr einlädt, gibt lebendige Einblicke in die Welt des selbstbewussten, kunstbegeisterten jungen Malers, durch den das Publikum auch seine Lehrer von einer ganz persönlichen Seite kennenlernt. Meistens fehlt es an Geld, und er freut sich über "das Paket mit der Wurst" aus Bielefeld, fragt, ob er die löchrige Hose zum Schneider bringen oder sie lieber "mit der Wäsche" nach Hause schicken soll. Die letzte Feldpostkarte kommt im November 1914 von der Ostfront, wo er am 5. Dezember 1914 bei Ilow in Polen fällt.

John Wesley Zielmann, 1979 in Göttingen geboren, absolvierte nach dem Abitur von 2001 bis 2004 sein Studium an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Engagements führten ihn an das Deutsche Theater in Göttingen, das Schauspielhaus Bochum, das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, die Wuppertaler Bühnen, das Theater Oberhausen und an das Stadttheater Bielefeld. 2010 haben ihm die Theater- und Konzertfreunde Bielefeld den Bielefelder Theatertaler verliehen. Seit 2013 arbeitet Zielmann regelmäßig am Stadttheater Bremerhaven, zudem führten ihn Arbeiten an die Staatsoper Hamburg, die Oper Chemnitz und das Kellertheater Winterthur.

Neben seiner Tätigkeit als Sprecher für den WDR tritt er vielfach als Rezitator und mit Lesungen auf. Auch für seine Stenner-Lesung erhielt Zielmann begeisterte Kritiken.  Der Eintritt kostet sechs Euro, ermäßigt vier Euro.