Die Boulevard-Presse im trendigen Berlin feiert den von ihm kreierten neuen Sommertrend: temporäre Tattoos von David Bizer. Foto: Privat

Tailfinger David Bizer kreiert in der Hauptstadt Cooles für heiße Zeiten: temporäre, schmerzfreie Tätowierungen.

Albstadt/Berlin - Wenn’s heiß wird, zeigt der eine oder die andere gern mal ein bisschen mehr Haut. Und die neuen coolen Tattoo-Trends dazu kommen aus dem kreativen Kopf eines Tailfingers, der jetzt auf dem hippen Prenzlauer Berg in der Hauptstadt arbeitet: David Bizer.

Zusammen mit der Modeschöpferin Constanze Wolff hat der 34-Jährige Produktdesigner David Bizer, der im Tailfinger Bullentäle aufwuchs, vor kurzem das Tattoo-Label "Tatatat" gegründet: Tattoos, die man auf die feuchte Haut aufkleben kann, die einige Tage halten und dann wieder verschwinden – und Platz machen für neue.

Beim kreativen Duo Bizer und Wolff heißt es nicht mehr "Wer schön sein will muss leiden". Stundenlang sich in die Haut stechen lassen und dann für immer gezeichnet sein, damit machten Wolff und Bizer Schluss. Sie sind die ersten, die im hippigen Berlin der Streetart-Künstler und Szene-Köpfe den neuen Trend anbieten. "In den USA gibt es das eigentlich schon", erzählt Bizer.

Der Enkel des Tailfinger Heimatforschers und Buchautors Hermann Bizer, nach dem auf Neuweiler eine Straße benannt ist, lebt seit acht Jahren in der Hauptstadt, ist mit Streetart-Künstlern, jungen Komponisten und Comic-Zeichnern gut vernetzt. Er holte, wie er sagt, die Street-Credibility ins Projekt, Wolff war für die trendige Fashion-Seite zuständig.

Die kreativen Köpfe entwarfen die unterschiedlichsten Motive, zusammengefasst auf Papierbögen, die sie jetzt via soziale Netzwerke anbieten. David Bizer hat in Schwäbisch Gmünd Produktdesign studiert, ein Auslandssemester in Mailand absolviert und zieht mit seinem Büro vom Berliner In-Viertel Kreuzberg gerade auf den Prenzlauer Berg. Von dort aus kreiert und vermarktet er seine eigenen, immer sehr eigenwilligen Entwürfe. Mal experimentierte er mit 3-D-Druckern und produzierte Christbaumkugeln, rhombische Ohrringe oder iPhone-Hüllen in Holzoptik. Dann wieder entwirft er eine Kollektion aus Schlüsselanhängern, Ohrringen und Halsketten aus Klangwellen, jedes Stück ein Unikat.

Die Liebeserklärung kriegt die Kurve

Die Audiovisualisierung der Worte "Ich liebe Dich", die je nach Aussprache bei jedem eine ganz eigene Form hat, gießt er in eine Kurve, macht Schmuck daraus und verhilft seinen Kunden so zu einer ganz individuellen Liebeserklärung.

Es gibt auch eine Halskette, die die niedergehende Kurve der Lehmann-Brothers-Aktie "vergoldet". "Für solche, die ihren Kursverlust und den Weltwirtschafts-Crash mit Humor tragen wollten", schmunzelt Bizer.

Einmal ließ eine Kundin sich sogar per Spezialanfertigung die niedergehende Rating-Kurve der Griechenland-Krise vergolden. Mit den temporären Tattoos die er da unlängst entworfen hat, geht es allerdings steil bergauf. Die Berliner Tageszeitung "BZ" widmete ihnen und ihren Erfindern Bizer und Wolff im Kulturteil einen großen Beitrag – seitdem ist die Nachfrage noch gestiegen.

Weitere Informationen: www.bza.biz www.tatatat.de