Dominic Dinser (links) und Marc Lebherz, Gründer von "NoQ", was für "keine Schlange" steht. Foto: Böhler Foto: Schwarzwälder-Bote

Startup: Zwei Albstädter gründen ein Unternehmen – mit einer echten Zukunftsidee

Besseren Schutz vor Diebstahl und besseres Einkaufen verspricht NoQ, ein digitales Warensicherungssystem. Die Erfinder Dominic Dinser und Marc Lebherz, zwei Studenten der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, wollen jetzt damit auf den Markt.

Albstadt-Tailfingen. Hell scheint die Sonne in das Büro im Startup-Cube der Technologiewerkstatt in Tailfingen. Dort arbeiten zurzeit zwei junge Albstädter an einem futuristischen Projekt: Die beiden Hochschulstudenten Dominic Dinser und Marc Lebherz. Dank ihrer Idee könnten Warteschlangen an der Kasse bald passé sein.

Sie haben eine digitales Warensicherungssystem entwickelt, das sich mittels einer App freischalten lässt. Kompetente Beratung und dann direkt mit dem neuen Lieblingsteil nach Hause – kein ödes Anstehen vor der Kasse mehr – so könnte die Zukunft des Einzelhandels aussehen. So simpel die Idee im Ansatz ist, so revolutionär könnten ihre Auswirkungen in der Praxis sein. Denn die freigewordene Arbeitszeit könnte von Händlern in besseren Service gesteckt werden. Eine Kombination aus kompetenter Beratung und praktischem In-App-Bezahlsystem könnte die Rettung für den durch Online-Versandhändler stark unter Druck geratenen Einzelhandel bedeuten.

Die Kehrseite der Medaille: Womöglich werden durch den Einsatz des Programms bei Textildiscountern viele Kassierer ihren – ohnehin schon schlecht bezahlten – Job komplett verlieren.

Auch über andere wichtige Themen, nämlich Sicherheit und Datenschutz, haben sich die beiden Erfinder schon Gedanken gemacht: "Das Bezahlsystem kommuniziert verschlüsselt mit dem Smartphone des Kunden, das heißt, Hacker haben keine Chance, die Kreditkartennummer, die Pay-Pal-Kontodaten oder die Geheimzahl des Kunden abzufangen.", erklärt Lebherz. "Außerdem prüft die App getätigte Käufe auf der jeweiligen Bezahl-Plattform ab, bevor die Ware freigeschaltet wird – und das alles in Sekundenschnelle."

Das Ganze wollen die beiden Gründer ihren Kunden, den Händlern, zunächst unentgeltlich zur Verfügung stellen. Ihren Gewinn wollen sie dann aus einer Provision in Höhe von ein bis drei Prozent des Warenpreises erwirtschaften. Außerdem erstellt die App mit der Zeit ein Nutzerprofil der Kunden und weist diese auf Schnäppchen im Laden um die Ecke hin – vorausgesetzt, der Kunde kauft dort auch öfter ein. Auch die Ausgabe von Gutscheinen an Stammkunden durch den Händler soll über die App möglich sein. "Für den Moment ist unser Prototyp vor allem für die Textilbranche gedacht. Kommt er an, ist eine Ausdehnung auf andere Branchen auch denkbar", folgert Dinser.

Die Starterlaubnis ist erteilt – jetzt geht es los

In der Technologiewerkstatt haben die beiden jungen Gründer sowohl Raum zum Arbeiten zur Verfügung gestellt, als auch wichtige Kontakte zu Firmen vermittelt bekommen. Daniel Spitzbarth, der Leiter der Technologiewerkstatt, hat die beiden jungen Gründer zudem in den Bereichen Consulting und Marketing beraten. Jetzt ist die Starterlaubnis erteilt, in den nächsten Tagen werden sie die Technologiewerkstatt verlassen und sich und ihr Konzept potenziellen Investoren vorstellen.