Immer wieder zerstört ein unbekannter Täter Wegweiser für Wanderer auf der Ochsenbergtour. Foto: Eyrich

Stadt und Albverein hoffen auf Aufmerksamkeit von Wanderern. Kulturamtsleiter Martins Roscher: "Das ist kriminell".

Albstadt-Ebingen - "Das ist kein Kavaliersdelikt mehr – das ist kriminell", darüber sind sich Kulturamtsleiter Martins Roscher und seine Kollegin Ursula Teufel sowie Vorsitzende Marita Neumayer und Jürgen Roth vom Schwäbischen Albverein, Ortsgruppe Ebingen, einig. Was sie so ärgert? Immer wieder reißt ein Unbekannter Wegweiser von Bäumen und Masten am Traufgang Ochsenbergtour rund um den Schnecklesfelsen ab und zerstört sie. Hinzu kommt der Schaden an Nägeln, Nieten, Schrauben und Masten: "Ein Tausender", sagt Roth, "reicht längst nicht mehr."

Von den Jagdpächtern, die für ihn die Augen aufhalten und natürlich von seinen eigenen Kontrollgängen weiß Roth, dass der Täter erst am Wochenende wieder unterwegs gewesen sein muss, und Roth, der seit Jahr und Tag die Schilder anbringt und nach dem Rechten sieht, betont: "Ich mache die Arbeit ja ehrenamtlich gern weiter, aber langsam verliere ich die Lust und auch die Zeit geht mir aus." So viel gebe es immer wieder zu reparieren.

Genau das ist einer der Punkte, die Martin Roscher auf die Palme bringen: "Wenn kriminelle Zeitgenossen dieses bürgerschaftliche Engagement zunichte machen und öffentlich finanzierte Einrichtungen zerstören."

Hinzu komme der Imageschaden für die Stadt: "Wenn Schilder fehlen, kann man sich schnell verlaufen", weiß Marita Neumayer von ähnlichen Erlebnissen kürzlich auf der Ostalb.

Doch nicht nur Schilder fehlen, sondern sogar Masten hat der Täter schon herausgerissen und zerstört. Dass Roth die Wegweiser inzwischen nicht mehr nur festnagelt, sondern sogar schraubt und nietet, löst das Problem nicht: "Dann verbiegt der Täter die Schilder am Mast", berichtet Ursula Teufel und zeigt Fotos von solchen Fällen.

Nun hoffen die Tourismus-Experten der Stadt und die ehrenamtlichen Helfer des Albvereins – Roscher betont: "Ohne sie wären die Traufgänge gar nicht möglich" –, dass Wanderer und Spaziergänger die Augen offen halten und verdächtige Beobachtungen melden, zumal derzeit die Wanderwege neu zertifiziert werden und nur dann Premiumwanderwege bleiben, wenn auch die Beschilderung stimmt.