Aus dem Margrethausener Triathlon mit Lattenknaller, Siebenmeterwerfen und Schießen gingen die "Hausener Jungs 2" als Sieger hervor. Foto: Raab

Zwei Tage Party mit prominenten Gästen: Ministerin sticht beim Vereinsjubiläum das Fass an.

Albstadt-Margrethausen - Zwei Tage lang hat die TSG Margrethausen ihr 110-jähriges Bestehen gefeiert, und zwar mit prominenten Gästen: Neben Oberbürgermeister Klaus Konzelmann gab ihr auch Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin und Wahlkreisabgeordnete, die Ehre.

Den Auftakt bildete eine besondere Art von Triathlon – seine Disziplinen waren die drei Hauptsportarten der TSG: Den Anfang machte ein Siebenmeterwerfen; ihm folgte der wesentlich ungewohntere "Lattenknaller" vom Elfmeterpunkt, bei dem es keineswegs das Tor, sondern Latte oder Pfosten zu treffen galt, und zum Schluss der Schießwettkampf mit dem Kleinkalibergewehr – für die meisten definitiv ein "Auswärtsspiel". Gleichwohl hatten sich zur Freude von Turnierleiter Reiner Butz 18 Teams à vier Teilnehmern gemeldet – am Ende bezwangen die "Hausener Jungs 2" in einem spannenden Finale die  "Ouzo-Hexen" aus Ebingen. Dritte wurden die einheimischen "Häddeldäddel".

"Rope Skipping" – eine Erfolgsgeschichte

Den Kontrapunkt zu diesem eher exotischen Wettkampf bildete ein klassisches Fußballspiel – die erst unlängst in die Kreisliga A aufgestiegene erste Mannschaft der TSG trat gegen eine Auswahl von Handballern der HSG Albstadt an und unterlag mit 2:4. Außerdem demonstrierten acht Mädchen unter der Leitung von Nadja Krimmel ihr Können in der aufstrebenden Sportart "Rope Skipping" – wollte man den Ausdruck profan mit "Seilhüpfen" übersetzen täte man den jungen Sportlerinnen und ihren sportlichen und tänzerischen Qualitäten großes Unrecht. Eberhard Götz, der Vereinsvorsitzende, befand in seinem Rückblick auf die vergangenen Jahre, mit der Einführung dieser Sportart sei der TSG ein wirklich großer Wurf gelungen.

Als anstehende Herausforderungen nannte Götz die Sanierung von Dach und Heizung – der Vereinschef gab sich zuversichtlich, dass man auch diese Herausforderung gemeinsam bewältigen werde. Seinen Ausführungen folgte erst das Grußwort des Oberbürgermeisters, der die TSG als "modernen Breitensportverein für Jung und Alt" rühmte, und dann das von Nicole Hoffmeister-Kraut. Sie versprach, sich in ihrer Eigenschaft als Abgeordnete für die Förderung des Breiten- und Schulsports einzusetzen, und unterzog sich anschließend einer Pflicht, vor der sie erkennbar Respekt, um nicht zu sagen Bammel hatte: Der Fassanstich war eine Premiere für sie – doch bedurfte es lediglich zweier Hammerschläge, und die Sache war erledigt. Der als Nothelfer bereitstehende Klaus Konzelmann musste nicht eingreifen.

Stolz und erleichtert verteilte die Ministerin danach eigenhändig volle Bierkrüge unter die auf der Bühne versammelten Aktiven des Musikvereins Margrethausen, die den Festabend musikalisch untermalten – anderntags spielte der Musikverein Egelfingen-Emerfeld auf. Den Schlusspunkt am Samstagabend setzte der Auftritt der Gruppe "Voice Royal", die mit einem Mix aus Musikklassikern und eigenen Songs das Zelt zum Brodeln brachte – auf der Tanzfläche ging es bis spät in die Nacht hinein rund; gelegentliche heftige Gewitterschauer konnten den Festablauf nicht stören.

Der Altar steht im Fußballtor

Getreu dem Motto "Kirche vor Ort – Kirche an vielen Orten" hatte Pater Kaycee McDonald den Sonntagsgottesdienst bereitwillig aufs Festgelände verlegt und den Altar mitten im Fußballtor platziert In seiner Predigt rühmte er den Sportsgeist, legte den Finger aber auch in offene Wunden wie Hooligans, Kommerzialisierung und Rückgang des ehrenamtlichen Engagements. Eigentlich gelte es im Sport, sich zu überwinden und sich einzusetzen, und das habe er mit dem Glauben gemein: Beide forderten ihren Tribut – doch entschädigten sie durch Erfolg – und letztlich durch Glückserfahrung.

Info: Ehrungen

Im Rahmen der Jubiläumsfeier der TSG Margrethausen hat Ralf Hauer, der Vorsitzende des Handballbezirks Neckar-Zollern, in Vertretung des Sportkreisvorsitzenden Hendrik Rohm verdiente Mitglieder des Vereins geehrt. Christina Mayer und Reiner Butz erhielten die Goldene Ehrennadel des Handballverbandes Württemberg (HVW), Martin Fien, Claudia Dreher und Bernd Mayer die Silberne HVW-Ehrennadel. Fien und Butz wurden darüber hinaus mit der Bronezenen Ehrennadel des Württembergischen Landessportbundes (WLSB), Reinhard Bärtle mit der Sportkreisehrennadel in Gold bedacht.