Dietlinde Elsässer und Ida Ott können es auch zu zweit – und wie: Bei ihrem Auftritt im Thalia-Theater drehten die beiden richtig auf.Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

"Drei vom Dohlengässle zu zweit" im Thalia

Von Beatrix Müller

Albstadt-Tailfingen. Die drei vom Dohlengässle sorgen auch zu zweit für gute Unterhaltung: Das "Programm der Erinnerungen an die Zeit und das Leben mit Isolde Neu" ist urig-frech, charmant und unverblümt.

Die "Drei vom Dohlengässle zu zweit" – das sind Dietlinde Elsässer als Josephe und Ida Ott als Hildegard. "Mir schwätzet no lang" heißt das Programm, in dem sie Tratsch und Klatsch vom Feinsten liefern, "wia ena dr Schnabel gwachsa ischt". Im ausverkauften Thalia-Theater servierten sie urschwäbisches Wort- und Gedankengut in Reimen, als Redewendungen, aber auch Witziges, zudem deutsches und englisches Liedgut auf dem silbernen Tablett.

Der Tod von Isolde Neu, die bis vor wenigen Wochen als Martha die Dritte im Bunde gewesen war, hatte Dietlinde Elsässer zum Umschreiben einiger Textpassagen und zu etlichen Streichungen veranlasst. 20 Jahre hatten die Damen zu dritt auf der Bühne gestanden, hatten das Programm seit der Premiere in Rottenburg noch siebenmal gemeinsam aufgeführt. Ganz im Sinn von Isolde Neu wolle man jetzt nicht verstummen, sondern weitermachen, erklärte Elsässer. Man wolle sich erinnern an "das Leben, das mit ihr war" und immer wieder auf die "Martha" mit einem Schnaps anstoßen.

Vinylschallplatten drehen die Zeiger der Uhr zurück in die gute alte Zeit der 1960er-Jahre, und die Lieder reichen von "Er hat ein knallrotes Gummiboot" über "Liebling, du kannst nicht immer 17 sein" bis hin zu "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an", der Eier- und Pfirsichlikör und der "kalte Hond" werden in Erinnerung gerufen.

Wenn der Eugen auf Kur ist, kann Marlies es bunt treiben

Für Gelächter sorgten die beiden Damen mit ihrer derb-fröhlichen Art. "Wenn’s Kussmaulamarielies Eugen in Kur ist, ka sie’s pfludra lau", hieß es da, und die Frage, warum der Pfarrer wohl in die Sauna gehe, wurde beantwortet mit der Aussage: "Der muss halt au mol ins Schwitza komma." Als die Hildegard überlegt: "Aber du weisch doch gar net, wo du in soner Sauna naguga solscht", weiß Josephe die Antwort sofort: "ins Gsiichd".

Mit Wortspielereien jongliert das Duo. Da wird aus der vergessenen Kapp am Gartazaun das "Kap der guten Hoffnung", ein Mix aus Liedern wie "Zwei kleine Indianer" bis hin zu "Theo, wir fahr’n nach Lodz" und "Irgendwo auf der Welt fängt der Weg zum Himmel an" bringt Abwechslung.

Der Rückblick der als Winnetou und Miss Marple Verkleideten richtet sich auf Tarzan, Professort Brinkmann, Rosamunde Pilcher und auf den "Wochendippel". Den Bogen spannen sie bis in die Gegenwart, wo aberwitzige Namen wie "Trixi-Bell-Kächele" für Gelächter sorgen. Und bei "Let It Be" singt das Publikum kräftig mit.