Nachbar ein Tierquäler? Polizei vernimmt weitere Zeugen nach rätselhaften Todesfällen in Ebinger Keltenstraße.

Albstadt-Ebingen - Am Fall der zahlreichen toten Katzen in der Ebinger Keltenstraße arbeitet die Polizei und hat die Reihe der Vernehmungen demnächst abgeschlossen. Danach geht der Fall zur Staatsanwaltschaft Hechingen.

Noch ein weiterer Zeuge aus der Ebinger Keltenstraße hat sich nach der Veröffentlichung im Schwarzwälder Boten bei der Polizei gemeldet. Zur Erinnerung: Am 13. Mai hatte unsere Zeitung vom unzeitigen Tod mehrerer, meist noch sehr junger Katzen berichtet, die am Straßenrand gefunden worden oder ganz verschwunden waren. Der Verdacht einiger betroffener Besitzer richtet sich gegen ein Ehepaar in der Nachbarschaft, das eine Lebendfalle besitzt.     

Einer der Katzenbesitzer hatte sein Haustier mit einem Peilsender ausgestattet, dadurch festgestellt, dass es sich in der Garage der Nachbarn befand und dann entdeckt, dass die Katze sich in der Lebendfalle befunden hatte, mit der die Nachbarin davongefahren war.

Nun habe sich noch ein weiterer Zeuge aus der Straße im Wohngebiet Mehlbaum gemeldet, der ebenfalls eine Katze verloren hat, wie Renate Diesch, Sprecherin des Polizeipräsidiums Tuttlingen, berichtet. Ihre Kollegen haben die Vernehmung der Zeugen in diesem Fall beinahe abgeschlossen. Nun wird die Staatsanwaltschaft in Hechingen den Fall übernehmen.

Die Polizeisprecherin weist darauf hin, dass die Beamten nur dann tätig werden könnten, wenn betroffene Tierhalter auch Anzeige erstatteten. Denn die Straßenmeisterei sammle tote Katzen am Straßenrand in der Regel unverzüglich ein, so dass bald nicht mehr feststellbar sei, wo sie abgeblieben seien.

Dass die Katzen der Anwohner in der Keltenstraße in dieser Häufigkeit überfahren worden sein könnten, erscheint angesichts der Wohnlage fraglich, handelt es sich bei dem Straßenstück doch um eine kleine und sehr enge Sackgasse, noch dazu am Hang, in der Autos ohnehin nur sehr langsam fahren können. "Eine Katze, die tot am Straßenrand lag, wurde laut Obduktion erschlagen", berichtet eine Anwohnerin zudem. Eine andere habe – angeblich "aus Versehen" – im Auto der Nachbarn gesessen.