Aufgepasst: Auf die Wasseruhr kommt es an bei der Ermittlung des Grundpreises. Foto: Hirschberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Wasserverbrauch: Roland Maurers Grundgebühr ist 623 mal so hoch wie die Kosten / OB klärt auf

Von Linda Gurski und Karina Eyrich

Seine viel zu hohe Wasser-Grundgebühr muss Roland Maurer nur deshalb zahlen, weil er eine falsche Wasseruhr hat. Deshalb mahnt er alle Wasserkunden der Albstadtwerke: "Auf die Größe kommt es an – und die sollte man überprüfen lassen."

Albstadt-Onstmettingen. "Das kann einfach nicht sein!" Roland Maurer, seit 2000 Inhaber von "Service M", einer Firma für Dienstleistungen rund ums Gebäude in Onstmettingen, konnte es nicht glauben, als er seine Wasserrechnung von den Albstadtwerken erhalten hat: Gerade mal einen Kubikmeter Wasser zum Preis von 1,44 Euro hatte er in seiner Firma verbraucht, soll zudem aber einen Grundpreis von 897 Euro bezahlen, was sich – sieben Prozent Mehrwertsteuer inklusive – auf 961,97 Euro summiert. Eine Freimenge von 20 Kubikmetern pro Kunde hat Maurer ebenfalls nicht erhalten – die gibt es nur für Privatkunden.

Enttäuscht von der Beratung

"Mich verwundert es, dass die Grundgebühr in meinem Geschäft so hoch ist, denn in meiner privaten Wohnung zahle ich nur etwa ein Viertel davon", berichtet Roland Maurer unserer Zeitung. Die Wasserableserin habe beim letzten Besuch sogar ein Foto von der Wasseruhr gemacht, um den niedrigen Verbrauch zu dokumentieren.

Bei den Albstadtwerken hat Roland Maurer zwar vorgesprochen, ist allerdings enttäuscht von der Beratung: "Es ist doch alles in Ordnung", habe er zu hören bekommen, berichtet er und fügt hinzu: "Ich bin es leid, dort den ganzen Tag herumzusitzen, wenn sich nichts ändert."

Im Gespräch mit Oberbürgermeister Klaus Konzelmann hat Roland Maurer jedoch inzwischen erfahren, was der Grund für seine überhohe Wassergrundgebühr ist: "Laut Oberbürgermeister habe ich eine falsche Wasseruhr – eine kleinere würde mir reichen." Das Haus, in dem seine Firma untergebracht ist, sei früher ein Autohause gewesen, daher die unterschiedlichen Anforderungen. Besuch von den Albstadtwerken hat Maurer inzwischen auch bekommen, wird künftig eine neue Wasseruhr haben und nur noch 12,74 Euro an monatlicher Grundgebühr zahlen.

Auf der hohen Summe in seiner jüngsten Wasserabrechnung bleibt er dennoch sitzen, hat aber wenigstens eine Stundung des Betrags aushandeln können.

Was ihn ärgert, ist vor allem die Tatsache, dass die Albstadtwerke ihre Kunden nicht von sich aus aufforderten, prüfen zu lassen, ob ihre Wasseruhr die richtige Größe habe. "Früher gab es vier verschiedene Größen, heute sind es zwölf oder 14", hat Maurer erfahren. Deshalb appelliert er an alle: "Jeder Bürger sollte seine Wasseruhr überprüfen lassen, ob sie auch die für ihn passende Größe hat." Damit er nicht solch eine teuere Überraschung erlebt wie Roland Maurer.