Kerzen leuchten auf dem Bürgerturmplatz: Sie werben für ein globales Miteinander und Solidarität unter den Menschen. Foto: Retter

Caritas-Aktion "Eine Million Sterne" auf Bürgerturmplatz in Ebingen. Werben für globales Miteinander.

Albstadt-Ebingen - Die Caritas-Aktion "Eine Million Sterne" hat den Bürgerturmplatz illuminiert und für ein globales Miteinander geworben. Unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Jürgen Gneveckow fand die Aktion statt, welche die Caritas jährlich bundesweit initiiert.

Mit vielen Kerzen, die gegen eine Spende zugunsten der Asylarbeit in Balingen ausgegeben wurden, verschiedenen Redebeiträgen, Gebeten und Gedichten und mit musikalischer Umrahmung durch das Ensemble "Tonfusion" wurde auf Flüchtlingsschicksale hingewiesen. Im Anschluss an die etwa halbstündige Aktion gab es in der Kirche St. Josef einen Gottesdienst.

Tapfer leuchten die Kerzen gegen den Novemberregen an, der an diesem Abend auf Albstadt fällt. Die Caritas hat einen kleinen Pavillon für die Redner und Musiker aufgestellt, die Teilnehmer behelfen sich derweil mit Regenschirmen. Ein großer Stern füllt die Mitte des Platzes, und von ihm ausgehend zieht das Licht mit jeder neuen Kerze, welche die Menschen hinzufügen, weitere Kreise. Es breitet sich aus als Zeichen der Hoffnung, der Solidarität, der Anteilnahme, des Nicht-Vergessens.

Das, sagt Dekan Anton Bock, sei der Sinn eines Symbols: Es könne ein Anfang sein, der zum Handeln führe; zur Hinwendung zum Nächsten. Oberbürgermeister Gneveckow lobt die Arbeit der Caritas und ruft dazu auf, sich gegenseitig die Hände zu reichen, anstatt sich zu bekämpfen: "Die Menschheit hat definitiv genug gelitten."

Manuela Mayer, die als zuständige Regionalleiterin ebenfalls einen Redebeitrag beisteuert, weist darauf hin, dass die Millionen-Sterne-Aktion in gesamt Europa am gleichen Tag stattfinde. Man könne sich leicht vorstellen, wie der Stern aus Kerzen seine Entsprechung in den Sternen des Himmels finde, und wie überall andere Sterne mit derselben Intention ein starkes Zeichen der Hoffnung und Verbundenheit in die Nacht sänden. "Wir denken immer, es sei alles so weit weg", sagt Mayer, nur um dann in alltäglichen Bezügen deutlich zu machen, dass "weit weg" in einer globalisierten Welt sehr nah sein könne.

Konkret wurde das auch durch den von Lilly Oster verlesenen Bericht eines syrischen Flüchtlings, der inzwischen mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern in Albstadt lebt. "Die Sicherheit eines Menschen ist ein großer Wert", zitiert ihn Oster, "etwas, das ich als Flüchtling ganz besonders zu schätzen weiß." Die Familie, deren Schicksal in knappen, aber eindrücklichen Worten geschildert wird, steht während des Vortrags hinter der Caritas-Mitarbeiterin: weit weg oder ganz nah? – das Schicksal der Flüchtlinge hat ein Gesicht. Eigentlich sogar eine Million Gesichter.