Eine überzeugende Vorstellung hat Albstadts Feuerwehrnachwuchs bei der Jahreshauptübung in Margrethausen gegeben. Die Atemschutzträger ließen im verrauchten Gebäude "nichts anbrennen", und auch die Rettungsteams leisteten gute Arbeit. Fotos: Bolkart Foto: Schwarzwälder-Bote

Albstadts Jugendfeuerwehren löschen fiktiven Brand / Auch die Abteilung Margethausen hat künftig Nachwuchs

Von Thomas Bolkart

Albstadt-Margrethausen. Die Albstädter Jugendfeuerwehr hat aus gegebenem Anlass, nämlich zur Einweihung des neuen Feuerwehrgeräthauses im sanierten Kloster, ihre Hauptübung in Margethausen veranstaltet. Zu löschen war ein fiktiver Brand bei Weisshaupt Logistik.

Um Punkt 14 Uhr war am Samstag der Alarm erfolgt: "Brand im ersten Obergeschoss des Gebäudes von Weisshaupt Logistik, Dorfstraße 33. Mehrere vermisste Personen." Nicht den Jugendfeuerwehrleuten, wohl aber den etwas älteren Semestern kam da fast automatisch der Brand in den Sinn, der vor 25 Jahren, im Dezember 1989, große Teile des damalige Margretwerk zerstörte.

Nach und nach trafen die Nachwuchskräfte der Abteilungen Ebingen, Tailfingen, Onstmettingen, Laufen, Lautlingen und Pfeffingen – an die 40 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren – vor Ort ein, nahmen die Anweisungen der Truppführer entgegen und bereiteten dann selbstständig ihren Hilfseinsatz vor – lediglich ans Steuer der sieben Fahrzeuge, die im Einsatz waren, durften sie nicht. Verursacht hatten den Brand ein Defekt im Ladegerät eines Staplers. Die Flammen breiteten sich schnell im ersten Obergeschoss aus und drohten auf die anderen Etagen überzugreifen – zudem galt es, die Nachbargebäude zu sichern. Bereits fünf Minuten nach der Alarmierung hieß es: Erstes Rohr Wasser Marsch.

Oberste Priorität hatte natürlich die Suche nach den in den Lagerräumen Vermissten. Die war aufgrund der starken Rauchentwicklung – für welche die "Disco-Nebelmaschine" sorgte – sehr schwierig, doch dank solider Ausbildung und Training war bereits nach 14 Minuten die erste Person gerettet, und weitere folgten bald darauf. Nur zu gern ließ sich beispielsweise Nachwuchsfeuerwehrmann Louis, der diesmal in die Opferrolle geschlüpft war, von zwei Mädchen retten.

Parallel dazu lief Brandbekämpfung ab. Nach 17 Minuten waren alle acht Wasserschläuche, überwiegend C-Rohre, einsatzbereit, und mit ihnen wurde nun einerseits gelöscht, andererseits eine Riegelstellung zum Schutz der Nachbargebäude aufgebaut. Stadtjugendwart Tobias Pfister und sein Stellvertreter Steffen Grill zeigten sich beeindruckt von der Souveränität, mit der die Jugendlichen die Aufgabe bewältigten. Geleitet wurde der Einsatz von Jugendwart Christoph Angele und seinem Team, die ihn zuvor geplant hatten.

Unter den zahlreichen Zaungästen waren neben den beiden Ortsvorstehern Peter Katona als Gastgeber und Hubert Reinauer aus Burgfelden, auch Stadtbrandmeister Michael Adam und sein Stellvertreter Horst Koch. Adam sparte bei der Manöverkritik nicht mit Lob für den Nachwuchs und mit Dank an die Adresse der Ausbilder und Jugendwarte. In diesen schloss er auch Speditionsunternehmer Thomas Weisshaupt, der nicht nur der Abteilung Margrethausen während des Umbaus des Gerätehauses Unterschlupf gewährt hatte, sondern die Räume auch für die Übung breitwillig zur Verfügung gestellt hatte.

Nach vollbrachter Tat durfte sich die Jugend im Festzelt im Margrethausener Klosterhof stärken. Seit dem Wochenende ist es übrigens offiziell, das nun auch die Abteilung Margrethausen eine Jugendfeuerwehr stellt. Da konnte sich Adam den Wink an Burgfeldens Ortsvorsteher Reinauer nicht verkneifen: Nur noch eine Abteilung in Albstadt sei nicht mit von der Partie – die höchstgelegene.