Wegweiser durch den Zahlendschungel: Kämmerer Hans HagerArchiv-Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

In den Nusplinger Zahlendschungel dringt viel Licht: Einnahmen lagen 2013 deutlich über dem Plan

Von Karina Eyrich

Nusplingen. Viel Zeit hat sich Kämmerer Hans Hager genommen, um den neuen Gemeinderäten die Zahlen zu erläutern, die er in der jüngsten Sitzung vorlegte. Zumal diese es in sich haben.

Zum ersten Mal seit Jahren schließt der Eigenbetrieb Wasserversorgung Ende 2013 mit einem Jahresgewinn von 97 597 Euro ab, denn die Ausgaben für Reparaturen und Instandhaltung sind ebenso deutlich gesunken wie Bewirtschaftungskosten und einige andere Posten. Nur für die Rechts- und Beratungskosten sind die Ausgaben gestiegen. Der Grund: die Steuer-Außenprüfung des Finanzamts.

42 200 Euro hat die Gemeinde als Dividende für ihre EnBW-Aktien erhalten – fast 100 000 Euro weniger als noch 2009. Wenn der Kurs weiter falle, so meint Bürgermeister Alfons Kühlwein, müsse darüber nachgedacht werden, ob man diesen Posten aus dem Haushalt des Eigenbetriebs Wasserversorgung nicht wieder in den Gemeindehaushalt zurück verlegen sollte.

Auch die Bilanz des Eigenbetriebs "Blockheizkraftwerk, Mehrzweckhalle, Hallenbad" erläuterte Otto Moser vom Büro "alltax" in Obernheim und vermeldete einen Fehlbetrag in Höhe von 193 472 Euro – mehr als 2012. Wobei die Umsatzerlöse – Hallenbadeintritt, Festhallenmiete, Stromerlöse und die Wärmeabgabe des Blockheizkraftwerks – ebenso hoch liegen wie der Eigenverbrauch an Strom und Wärme: bei rund 39 000 Euro.

Die Personalausgaben hingegen liegen deutlich höher, nämlich bei 62 118 Euro – die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bei 174 152 Euro, und damit um 10 000 Euro über dem Vorjahreswert. Der Grund: Der Preis für das Gas zum Betrieb des Blockheizkraftwerks ist gestiegen. Die Verluste dieses Eigenbetriebs, so Kühlwein, würden sofort durch den Haushalt der Gemeinde abgedeckt – entsprechend einstimmig fiel das Plazet der Gemeinderäte aus.

Für sie hatte Kämmerer Hans Hager anschließend ein dickes Päckchen an Zahlen dabei, nämlich die Jahresrechnung 2013, die er detailliert erläuterte, damit auch die neuen Räte die oft komplizierte Materie durchschauten. Alfons Kühlwein freut an den Zahlen besonders das Plus in Höhe von 323 589 Euro bei den Gewerbesteuereinnahmen gegenüber dem Haushaltsansatz – insgesamt sind es also 523 589 Euro. Weitere 860 883 Euro hat sie an Lohn- und Einkommenssteueranteil erhalten – "der wohl beste Wert in der Geschichte Nusplingens", so Kühlwein.

Auch der Wald habe mit 114 000 Euro mehr als erwartet abgeworfen, betonte der Schultes, und so schließe der Verwaltungshaushalt mit Mehreinnahmen von 533 739 Euro ab, die durch Mehrausgaben über 55 573 Euro nur geringfügig geschmälert werden.

Die Zuführung zum Vermögenshaushalt wächst auf 530 415 Euro an – 52 250 Euro waren angesetzt. Und wenngleich "sehr hohe Bauausgaben" über 1,5 Millionen Euro im Vermögenshaushalt zu verkraften sind, hat die Gemeinde ihre Schulden auf 75 244 Euro zum Jahresende 2013 gesenkt. Die Entnahme aus der Rücklage – nötig wurde sie durch der zahlreichen Baumaßnahmen – ist deutlich kleiner ausgefallen als im Plan vorgesehen. Um knapp 600 000 Euro hat der Kämmerer das Sparschwein erleichtert, das damit noch 633 075 Euro auf die Waage bringt.

Unterm Strich, so Kühlwein, sei die Großbaumaßnahme Kindertagesstätte ohne neue Schulden ausgekommen – für ihn ein Merkmal eines anhaltend positiven Trends, der sich laut Kühlweins Ausblick auch 2014 fortsetzen wird. Die Gemeinderäte stimmten der Jahresrechnung einmütig zu.