Triumvirat im Volksbank-Vorstand (von links): Reiner Lebherz, Benjamin Wurm und Robert Kling. Foto: Schwarzwälder-Bote

Volksbank Albstadt: Genossenschaftsbank behauptet sich im Finanzumfeld glänzend

Von Karina Eyrich

Die Milliardengrenze hat die Bilanzsumme der Volksbank Albstadt mit Abschluss des Jahres 2015 überstiegen und insgesamt läuft es gut – so weit das die weltweiten Rahmenbedingungen zulassen.

Albstadt. Wie oft die Vorstandsmitglieder Robert Kling, Reiner Lebherz und Benjamin Wurm noch über das anhaltend niedrige – das für Banken katastrophal niedrige – Zinsniveau sprechen müssen, wenn sie die Bilanz der Volksbank Albstadt vorstellen: Sie wissen es nicht – und hoffen auf die Wende. Irgendwann. Außerdem machen ihnen – und den Kunden – die ständig steigenden regulatorischen Anforderungen zu schaffen. Die Digitalisierung sehen sie aber als Herausforderung, ist die Volksbank Albstadt in diesem Punkt doch schon ziemlich gut aufgestellt.

Nicht nur in diesem: Die Bilanzsumme hat 2015 mit 1011 Millionen Euro erstmals die Milliardengrenze durchstoßen. Das betreute Kundenvolumen ist von 1,66 auf 1,74 Milliarden Euro gewachsen, die außerbilanziellen Kundenkredite sind von 82,5 auf 93,9 Millionen Euro gestiegen. Beim Provisionsüberschuss steht mit 7,8 Millionen Euro ein Plus von 12,3 Prozent zu Buche, beim Jahresüberschuss mit 2,5 Millionen Euro ein Plus von 4,7 Prozent. Gestiegen sind – aufgrund der Tarifabschlüsse und höherer Zuweisungen an die Pensionsrückstellungen – freilich auch die Personalkosten, nämlich um 3,5 Prozent auf 13 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss gehört – ebenso wie die um 1,9 Prozent gesunkenen Verwaltungsaufwendungen – mit einem Minus von 1,3 Prozent zu den wenigen rückläufigen Bilanzzahlen: 19,3 Millionen Euro stehen unter dem Strich.

Ihr Eigenkapital hat die Volksbank Albstadt um 7,2 Prozent auf 82,1 Millionen Euro gesteigert, den Bilanzgewinn um 5,4 Prozent auf 2,5 Millionen Euro. Auffallend: Ihre Einlagen im Fonds für allgemeine Bankrisiken hat die Genossenschaftsbank um 38 Prozent auf 14,7 Millionen Euro erhöht.

Zahlen wie diese sind der allgemeinen Finanzlage und der allgemeinen Entwicklung im Bankenwesen geschuldet, unter dem auch die Genossenschaftsbanken und Sparkassen zu leiden haben, wenngleich sie es nicht verursachten. Macht der Beruf noch Spaß, wenn man sich mit "Wohnimmobilienkreditrichtlinien" und anderen bürokratischen Monstern auseinandersetzen muss? "Ja", antworten die drei Vorstände, und Reiner Lebherz fügt hinzu: "Es gab freilich auch Zeiten, da hat er noch mehr Spaß gemacht."

Kling, Wurm und Lebherz wissen, wem sie die – trotz der weltweiten Finanzlage – guten Zahlen zu verdanken haben: "Mitgliedern, Mitarbeitern und Kunden", betonen sie. Erstere sollen dafür mit einer Dividende von 3,5 Prozent belohnt werden: 725 757 Euro werden ausgeschüttet.

Wie ist die Stimmung bei den Firmenkunden, also der regionalen Wirtschaft? "Vorsichtig optimistisch", kommentiert Vorstandssprecher Kling. 450 Kreditanträge der regionalen Unternehmens- und Firmenkunden hat die Volksbank 2015 begleitet, außerdem 784 private Immobilienfinanzierungen. 137 Immobilien hat sie 2015 vermittelt.

Noch ein paar Zahlen – besonders eindrucksvolle: Im Jahr des 150. Jubiläums sind 239 106 Euro an soziale Einrichtungen, an Sport, Kunst und Kultur in der Region geflossen. 232 Mitarbeiter, darunter 18 Auszubildende, beschäftigt die Volksbank Albstadt in 19 Geschäftsstellen. Was deren Zahl angeht, so sei derzeit kein Abbau geplant, betont das Vorstandstrio. Im Gegenteil: Die Truchtelfinger Filiale ist gerade erst – frisch modernisiert – wiedereröffnet worden.

  Die Vertreterversammlung der Volksbank Albstadt beginnt am Dienstag, 10. Mai, um 19 Uhr in der Zollernalbhalle in Tailfingen.