Sie dürfen ihren Platz am Böllat behalten: die Schwarzkiefern Foto: Kistner Foto: Schwarzwälder-Bote

Böllat: Landrat Günther-Martin Pauli setzt auf Beobachtung und Lenkung der Besucher

In der Diskussion um den Erhalt der Schwarzkiefern am Böllat zeichnet sich eine Lösung ab: Besucherlenkungsmaßnahmen und umfassende Informationen sind zur Sicherung des Graufilzigen Sonnenröschens vorgesehen.

Albstadt-Burgfelden. Die Schwarzkiefer-Gruppe kann bestehen bleiben, meldet das Landratsamt des Zollernalbkreises. Landrat Günther-Martin Pauli und Oberbürgermeister Klaus Konzelmann sind sich allerdings einig: Der Bestand des Sonnenröschens müsse gesichert werden. Die Pflanze sei in Baden-Württemberg sehr selten und komme am Böllatfelsen noch verstärkt vor.

Geplant gewesen war, die Schwarzkiefern an der Böllat-Kante zu fällen, um dem Graufilzigen Sonnenröschen mehr Licht zu verschaffen, und ein Drahtseil in zwei Metern Entfernung von der westlichen und in einem Meter Distanz von der östlichen Traufkante des Böllatfelsens zu errichten; zwei bis zweieinhalb Meter von der Sitzbank entfernt. Um die Pflanze vor Trittschäden zu schützen, soll nun der Bereich rund um das Sonnenröschen abgesteckt werden. Diese Maßnahme ist für Herbst geplant.

Grund für den Umschwung: Nachdem "aussagekräftige Bilddokumentationen aus den 1980er-Jahren" veröffentlicht worden seien – dabei handelt es sich um die Fotos von Ursula Wedel im Schwarzwälder Boten vom 16. August –, "wird deutlich, dass die Schwarzkiefern äußerst langsam wachsen", heißt es in der Pressemitteilung. Der Schattenwurf der Kiefern sei keine akute Gefährdung für die Entwicklung des Sonnenröschens: "Nachdem die Bäume in den vergangenen 20 Jahren fast unverändert dort wachsen, brauchen wir keinen Aktionismus", so das Landratsamt. "Der Bestand des Sonnenröschens wird sorgfältig beobachtet und die Wirksamkeit der geplanten Besucherlenkung regelmäßig kontrolliert."

Im Bedarfsfall könne über zusätzliche Maßnahmen nachgedacht werden, sagt Landrat Pauli. Mit der angedachten Lösung könnten Naturschutz und Landschaftsbild in Einklang gebracht werden.