Die Albstadtwerke schreiben schwarze Zahlen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Albstadtwerke: Jahresüberschuss betrug 2016 900 000 Euro / Eigenkapitalquote steigt

Thomas Linnemann, Geschäftsführer der Albstadtwerke, weist in seinen Jahresberichten immer gerne darauf hin, in welch wetterwendischem Geschäftsumfeld er agiert – gleichwohl legt er zum vierten Mal in Folge einen Jahresabschluss mit schwarzer Zahl unterm Strich vor.

Albstadt. Mit 908 000 Euro ist der Überschuss der Albstadtwerke 2016 ähnlich hoch ausgefallen wie 2015, als er 920 000 Euro betrug. Die Eigenkapitalquote, die viele Jahre lang bedrohlich gesunken war, um dann weitere Jahre im 30-Prozent-Bereich herumzudümpeln, steigt seit 2015 wieder merklich und hat 2016 die 40-Prozent-Marke geknackt: 42,5 Prozent vermeldete Linnemann jüngst dem Gemeinderat; 2014 waren es noch 33,6 Prozent gewesen.

Der neuerliche Anstieg rührt freilich nicht von einem exorbitanten Eigenkapitalzuwachs her – dieser entspricht mit 900 000 Euro annähernd dem Jahresgewinn –, sondern davon, dass die Bilanzsumme erneut gesunken ist, und zwar von 78,7 auf 74,8 Millionen Euro. Die Zeiten der Bilanzsummen in dreistelliger Millionenhöhe scheinen ein für alle Mal der Vergangenheit anzugehören – in den 100 Millionen von einst seien, so Linnemann, "Altlasten ohne wirklichen Wert" enthalten gewesen, bei den 75 Millionen, die jetzt noch übrig seien, handele es sich dagegen um den "harten Bilanzkern" und den "Korridor für die nächsten Jahre".

Die Konzessionsabgabe ist im Vergleich zu 2015 leicht gestiegen; sie betrug 2,7 Millionen Euro. Kredite wurden 2016 keine aufgenommen; die Schulden sind mittlerweile auf 20 Millionen Euro gesunken. Die Investitionssumme schrumpfte von vier auf 3,7 Millionen Euro; allerdings sind in dieser Summe die Sanierungsaufwendungen in den Sparten Wasser und Bäder nicht berücksichtigt.

1,7 Millionen steckten die Albstadtwerke in die Sanierung der Wasserversorgung, 832 000 Euro ins Hallenbad Langenwand. Diese Ausgaben mögen keine buchhalterischen Investitionen sein, die sich abschreiben lassen, wirken sich aber nicht weniger segensreich auf die Infrastruktur aus.

Wobei die Wasserverluste, die jahrelang zurückgegangen waren, 2016 wieder auf 25,1 Prozent anstiegen. "Inakzeptabel" kommentierte Linnemann, "wir waren schon mal bei 20 Prozent" – die Sanierungsanstrengungen, so die Schlussfolgerung, müssten forciert werden. Allerdings habe es auch überdurchschnittlich viele Rohrbrüche gegeben, weil der Januar kalt und der März trocken gewesen sei – "man konnte es förmlich knacken hören".

Strom und Gas bleiben die Brotsparten

Strom und Gas sind und bleiben die "Brotsparten" der Albstadtwerke, in der Sparte Wärme machte sich der Verlust des Großkunden Mariaberger Heime, der sich in Zukunft selbst versorgt, bemerkbar. Die traditionell defizitäre Bädersparte musste zusätzlich eine Rückgang der Gästezahl von 87 000 im Jahre 2015 auf 73 000 verkraften – dem Naturfreibad Tailfingen machte der kühle Sommer zu schaffen, außerdem schlug der Ausfall des Hallenbads Langenwand zu Buche. Seine Sanierung wird 3,2 Millionen Euro kosten und soll Anfang 2018 beendet sein.

Linnemanns Fazit: Die "Verstetigung" und "Versachlichung" der Geschäftspolitik trage Früchte; die Albstadtwerke behaupteten sich trotz Energiewende und Regulierungsregime. "Bieder" möge das finden, wer wolle. "Hauptsache gesund", sagt Linnemann. "Wir sind gut aufgestellt."