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Schon im April soll mit Breitband-Ausbau begonnen werden. Stadt stellt "leider nur 50.000 Euro" an Haushaltsmitteln bereit.

Albstadt - Schon im April soll in Tailfingen mit dem Breitbandausbau begonnen werden. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat einem breit angelegten Beschlussvorschlag zugestimmt – wenn der auch noch Verbesserungsbedarf birgt.

"FTTP" ist in aller Munde, steht für "Fibre to the Building" und damit für "Glasfaser bis zum Haus". Das soll nun auch in Albstadt Einzug halten, gehört der Zollernalbkreis doch schon seit 2012 zur "Modellregion Breitbandausbau", zusammen mit den Kreisen Reutlingen und Tübingen. Im Auftrag der Drei hat die Geo Data GmbH aus Westhausen die Versorgungssituation eruiert, hat geprüft, welche Anbieter wo vertreten sind und welche Infrastrukturen für schnelle Datenleitungen bereits bestehen. Das war die Basis für die Planung eines überörtlichen Glasfasernetzes, die derzeit an die aktuellen Entwicklungen angepasst wird.

Ihre Breitbandstrategie für Margrethausen und Lautlingen hat die Geo Data nicht weiter verfolgt, weil die beiden Stadtteile – ebenso wie Pfeffingen und Ebingen – von einem VDSL-Ausbau der Telekom profitierten, die nun im Vorwahlbereich "07431" einen Vectoring-Ausbau plant, während gleichzeitig die Glasfasernetz-Planung weiter verfolgt wird und in Neubaugebieten sowie bei Straßenbaumaßnahmen Leerrohre verlegt werden.

In Tailfingen, wo Bauarbeiten in der Stadtmitte anstehen, werden ebenfalls Leerrohre für die Glasfaseranbindung verlegt. Geo Data hat den Auftrag für ein umfassendes Netzkonzept für einen Bereich mit 280 Hausanschlüssen: zwischen der Petruskirche, der Goethestraße, der Martin-Luther-Straße und der Bauernscheuer.

Doch wie bei vielen anderen Themen läuft es auch hier: Die Bundesregierung gibt ein Ziel vor – Breitbandversorgung mit 50 Mbit pro Sekunde bis 2018 – und die Kommunen müssen es umsetzen, was in der Modellregion bereits geschieht. Weil seit August ein Förderprogramm des Landes in Kraft ist, können jetzt auch Landkreise beim Bau von Breitband-Glasfasernetzen unterstützt werden – mit 90 Prozent der förderfähigen Kosten für Planungen.

Kommunen hoffen auf Synergieeffekte

In punkto Kostenrabatt, Zuschüsse und Fachwissen hoffen die Gemeinden im Landkreis auf Synergieeffekte, zumal mit zunehmender Netzgröße die Chance steigt, dass einer oder mehrere Betreiber sich dafür finden und die Kommunen für den Betrieb der kommunalen Netzinfrastruktur Pachtgeld erhalten.

Der Zollernalbkreis ist für 24 Kommunen dem Verbund "Komm.Pakt.net" beigetreten, der sie beim Breitbandausbau unterstützt, und will das Breitband-Glasfasernetz überall ausbauen, wobei noch geklärt werden muss, wie die Investitionskosten, die nicht nur Zuschüsse abgedeckt sind, finanziert werden.

Nächster Schritt ist dann die Feinplanung als Basis für die Ausschreibung. Jene für die Feinplanung selbst soll noch im Frühjahr 2016 veröffentlicht werden. Der Kreis hat angeboten, die FTTB-Planung für alle seine Kommunen auszuschreiben, was der Gemeinderat Albstadt mit einstimmigem Beschluss in seiner jüngsten Sitzung goutiert hat.

"Ein Schritt in die richtige Richtung", kommentierte CDU-Stadtrat Olaf Baldauf, bedauerte aber, dass die Stadt "leider nur 50.000 Euro" an Haushaltsmitteln bereitstellt. Außerdem bat Baldauf, selbst Unternehmer, darum, "Tempo aufzunehmen und bei der Suche nach weiteren Netzbetreibern drand zu bleiben: "Mehrere Anbieter beleben das Geschäft."