Foto: Karina Eyrich

"Schdoale Gratzer": Kein verflixtes siebtes Jahr für das Großereignis in Sommerferien.

Albstadt-Burgfelden - Gleich mit mehreren Neuerungen haben die "Schdoale Gratzer" beim siebten Schleppertreff in Burgfelden aufgewartet. Es hat sich gelohnt: Diesmal schienen es noch mehr Besucher zu sein als sonst.

Junge Hunde hat es geregnet am Samstag – ausgerechnet: Zum ersten Mal hatten die "Schdoale Gratzer", der umtriebige Burgfeldener Heimatverein, ihrem Schleppertreff eine Feierabendhockete vorausgeschickt. Gut, dass das eingespielte Team um die Vorsitzende Birgit Bitzer mit einem Festzelt vorgesorgt hatte. "Und die Gulaschsuppe hat uns dann gut gewärmt", verrät Norbert Bitzer und schmunzelt.

Warmes Essen zum Warmwerden war am gestrigen Sonntag dann nicht nötig: Bei idealen Temperaturen – nicht zu heiß, nicht zu frisch – kamen Tausende auf den Platz am Heersberg, um sich rund 250 Traktoren und je 50 Motorrad- und Auto-Oldimer anzuschauen. Fachsimpeleien rund um die herrlichen Hanomags, Wahls und Lanz-Oldies gehörten natürlich dazu, doch diesmal glänzten die Schlepper nicht nur durch Schönheit, sondern auch durch Technik: Auf einem Geschicklichkeitsparcours zeigten die Fahrer, was in ihren Prachtstücken steckt. Die jüngeren Gäste – vornehmlich die Jungs – ließen es sich vielfach nicht nehmen, mal aufzusitzen und – mit lautem "Brumm, Brumm" auf den Lippen – ein bisschen am Lenkrad zu drehen: Früh übt sich, was ein rechter Schlepperfahrer werden will.

Viele Blicke zog wie immer das Mobilsägewerk auf sich, das die Arbeit, ganz akkurat, praktisch alleine erledigt, während sein Betreiber Fachgespräche mit Besuchern führte. Das weibliche Publikum ließ sich von der Strohbinderei anlocken: Hübsche Herzen, flink geflochten und mit Blumen verziert, taugten zum Souvenir. Außerdem war erstmals ein großer Stand aufgebaut, an dem es Deko-Figuren, Keramik und Blumenschmuck zu kaufen gab – gleich neben dem Süßigkeitenstand, ebenfalls eine Neuerung.

Übungen für alle, die schon immer mal ins Schwarze treffen wollten

Hans Steppacher brachte allen, die endlich mal ins Schwarze treffen wollten, das Bogenschießen bei, und auf einer Hüpfburg – auch das eine Premiere – tobten die Kinder. Vorher stärken konnten sich alle am üppigen kulinarischen Angebot – so lange der Vorrat reichte. Denn spätestens zur Kaffeezeit waren die meisten der deftigen Leckereien ausverkauft. Gut, dass die "Schdoale Gratzer" auch ein ansehnliches Kuchenbuffet vorbereitet hatten und ein Eis-Wagen mit umfangreichem Angebot aufwartete.

Aus Dürrenwaldstetten angereist waren Thomas Maier und Tibor Gaber mit einer Maschine von 1910 – "Originalzustand!" –, mit der sie Garbenseile herstellten. Mit diesen Gebinden aus Stroh seien früher die Stroh-Garben zusammengehalten worden, erklärte Maier. "Heute machen wir das nur noch zu Deko-Zwecken."

Der Gewinner des Hammellaufs, bei dem rund 50 Teilnehmer ihre Runden um das Schaf-Gatter drehten, bis die Glocke ertönte, durfte sich über einen Verzehr-Gutschein freuen, und mit ihm freute sich der Hammel im Gatter. Er darf am Leben bleiben und sich weiter um seine jungen Lämmer kümmern, die kuschelig zusammengerollt die Sonne genossen und sich von den neugierigen Blicken nicht stören ließen.