Ein buntes und kulinarisches Wochenende hat eine Delegation aus Albstadt in der französischen Partnerstadt Chambéry erlebt. Fotos: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Städtepartnerschaft: Delegation aus Albstadt erlebt in Savoyen ein kulinarisches Wochenende

Vom Ausgang der Wahl am Sonntag hängt wohl ab, wie die künftigen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland aussehen werden. Die zwischen Albstadt und seiner französischen Partnerstadt Chambéry sind gut – und werden mehr und mehr vertieft.

Albstadt/Chambéry. Ein ganzes Wochenende lang schlemmen wie Gott in Frankreich: Das "Weekend Culinaire" ließen sich Mitglieder des Arbeitskreises Chambéry und weitere Albstädter nicht entgehen und vertieften damit gleichzeitig die Städtepartnerschaft zwischen Albstadt und Chambéry, die sich eine Zeit lang weitgehend auf Jubiläums-Besuche beschränkt hatte.

In der exquisiten Küche Savoyens trifft Raffinesse auf Kunst, gepaart mit viel Freude an der Herstellung der inspirierenden Gaumenfreuden in einer Atmosphäre der Herzlichkeit und Gastfreundschaft. Die Albstädter Delegation war der Idee von Frédérique Martin gefolgt, um die Savoyer Küche zu entdecken. Es chauffierte Hubert Leichtle. Bettina Leichtle als Vertreterin der Stadt Albstadt und ihre französischen Kollegen Pascal Wantier und François Engelmann hatten das Wochenende organisiert. Mit dabei: Alain Laury, langjähriger Präsident des Partnerschaftskomitees in Chambéry, und seine Frau sowie Vorstandmitglied Roger Debry.

Nach der freudigen Begrüßung ging es schon bald in den Salle Rue du Verger "zur Schürze": Hans-Joachim Hofmann, Vorsitzender des Arbeitskreises, Gemeinderätin Susanne Feil, die Familien Leichtle, Luithlen und Ammann sowie Renate Steim-Ölkrug kreierten unter Anleitung des Chefkochs Jacques Puthod vom Hotel "Château des Comtes de Challes" Schwäne aus Windbeutelteig und Vorspeisen. Auf der Karte standen Entenleber, Zanderfilet mit Kartoffelpüree und Nachtisch-Kreationen wie Erdbeermousse, Meringen und bunte Caramel-Macarons. Außerdem gab es Toast-Kreationen, Meeresfrüchte, flambierte Briochettes, Pariser Champignons und Zitronencreme mit Früchten der Saison auf knackigem Teigboden. Jürgen Nebel hatte auserlesene Weine besorgt, seine Lebensgefährtin Birgit Trasser übersetzte.

Um das vorzügliche Essen zu verdauen, stand die Besichtigung der "Käserei Beaufort" unterhalb des Mont Blanc auf dem Programm, wo die Käseleibe rund 40 Kilogramm wiegen und noch bis vor kurzem von Hand gewendet wurden. Der Sommer-Beaufort-Käse überzeugte alle, die ihn probierten, ehe sie weiter zogen zu einer Adresse für typische Hausmannskost, das Restaurant "Le Christiania" in Beaufort. Dort wurde Tartiflette et sa charcuterie, eine deftige Spezialität aus Savoyen, serviert: eine Art Käseauflauf mit Kartoffeln und dazu geräucherten Wurstwaren. Zum Nachtisch gab es Soufflé au Génépi, also verfeinert mit einer Schnaps-Spezialität der französischen Alpen. Danach sollte eine Wanderung zum Staudamm führen, den Arbeiter aus Turin in den 1950er Jahren gebaut hatten, wie Robert Ammann berichtete. Zurück in Chambéry ging das Schlemmen weiter zur Musik von DJ Patrice Verryser und schnell wurde klar: Wenn Liebe so durch den Magen geht, schreit das nach einer Gegeneinladung der Albstädter Freunde.

Tartiflette Savoyarde sind eine deftige Spezialität aus Savoyen, der Region um Chambéry:

Zutaten

 500 g Reblochon (Weichkäse aus Savoyen)  1 kg Kartoffeln  1 Zwiebel  250 ml trockener Weißwein

 200 g Speck, gewürfelt  Öl oder Butter

Zubereitung

Etwa gleichgroße Kartoffeln waschen, nicht schälen, garen und abkühlen lassen. Danach mit Schale in Scheiben schneiden. Die Zwiebel würfeln, in einer heißen Pfanne in Butter oder Öl glasig dünsten, Speckwürfel und nach einer bis zwei Minuten die Kartoffeln dazugeben, alles gut anbraten. Mit Weißwein ablöschen, bei mittlerer Hitze weitere fünf Minuten köcheln lassen. Diese Kartoffelmischung nun in eine ofenfeste, gebutterte Form geben. Den Reblochon waagerecht teilen, mit der Schale nach unten über die Kartoffel-Speck-Mischung geben. Den Ofen vorheizen auf 190 Grad (Umluft). Die Auflaufform mit Alufolie zudecken und für 30 Minuten in den Ofen schieben, die Alufolie einige Minuten vor Ende der Garzeit abnehmen. Dazu schmeckt ein Salat und ein gutes Glas Wein.

Für dieses Dessert wird der französische Kräuterschnaps verwendet.

Zutaten

 100 g Butter

 100 g Mehl

 50 ml Milch

 8 Eigelb, 8 Eiklar

 5 cl Génépi  Zucker

Zubereitung

Die weiche Butter und Mehl kneten, die Milch aufkochen, die Mehlmasse hinzufügen, Eigelb unterrühren. Vier kleine Auflaufformen mit Butter gleichmäßig auspinseln, die Ränder innen zuckern, das Eiweiß steif schlagen, mit einer Prise Salz oder Zitronensaft verfeinern, unter die Masse heben, den Alkohol hinzufügen, in die Formen füllen bis einen Zentimeter unter dem Rand.

Den Herd auf 200 Grad vorheizen, ungefähr 20 bis 25 Minuten backen, aus dem Ofen nehmen, nach fünf Minuten das Gebäck vom Rand lösen, mit Zucker bestreuen, sofort servieren.