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Zwei Jahre vor der nächsten Wahl gibt Peter Katona sein Amt

Zwei Jahre vor der nächsten Wahl gibt Peter Katona sein Amt als Ortsvorsteher von Margrethausen auf, wie er Anfang dieser Woche bekannt gegeben hat. Schade, denn der heute 72-Jährige, der nie danach gestrebt hatte, sondern sich als altgedienter Ortschaftsrat in die Pflicht nehmen ließ, als 2009 die Alternativen fehlten, hat seine Sache gut gemacht. Sehr gut sogar. Denn Katona ist einer vom alten Schlag, ein Ortsvorsteher, zu dem die Margrethausener kommen durften, auch mit vermeinlich kleinen Sorgen und Problemen. Ein Mann, der zu seinem Wort steht. Ein Kommunalpolitiker, dem es immer um seinen Stadtteil und nie um sich selbst ging. Und einer, der dafür gekämpft hat, dass Margrethausen sein Neuntel vom großen Kuchen abbekommt zwischen den – mit Ausnahme Burgfeldens – durchweg größeren Stadtteilen.

Harte Arbeit war das manches Mal für Katona, denn genau betrachtet ist Margrethausen schon seit Jahren das Sandwichkind Albstadts: Es liegt mitten drin und wird manches mal auch ein bisschen zerrieben zwischen den äußeren Scheiben und den dickeren Schichten.

Eine Schule, zum Beispiel, hat Margrethausen schon lange nicht mehr. "Kurze Beine – kurze Wege", das wird wohl für alle Zeiten Wunschtraum bleiben. Zwar sind Lautlingen und Pfeffingen, wo es immerhin noch Grundschulen gibt, nicht weit, doch mit dem Ende der Schule nimmt auch das Leben im Ort merklich ab. Ein Naturwissenschaftlich-Technischer Stützpunkt, so wichtig er sein mag, kann diese Lücke auch nicht schließen.

Denn mit der Schule verschwinden die Kinder, zumindest tagsüber, aus dem Dorf. Das wissen vor allem die Vereine, von denen es gerade mal noch elf gibt im Ort – den VdK, der mit dem Pfeffinger Ortsverein fusioniert hat, und das Rote Kreuz Pfeffingen, das sich für Margrethausen mit zuständig fühlt, eingeschlossen.

Wie lange Albstadt gewartet hatte, den städtischen Teil des Jahrhunderte alten Klosters, Wahrzeichen des Ortes, zu sanieren – dieses Kapitel gehört nicht zu den Ruhmesblättern der 1975 gegründeten Stadt, der Margrethausen in ihrer Geburtsstunde beigetreten ist, obwohl man sich dort auch andere Optionen hätte vorstellen können, wie einige noch wohl wissen. Gäbe es den Förderverein Kloster Margrethausen und das Triumvirat der Familie Spengler nicht – wer weiß, wie lange es noch gedauert hätte, bis aus dem Bau wieder das Schmuckstück geworden wäre, das er heute ist.

Aktuell ist es der fehlende Baugrund, der die Entwicklung hemmt und die Ansiedlung junger Familien bremst. Dabei stünden laut Katona 30 bis 35 Baugrundstücke im Ort zur Verfügung, die ihre Besitzer nicht verkaufen wollen, und ein neues Baugebiet ist nicht in Sicht: Gesamtstädtisch gesehen ist es sicher vernünftig, keine neuen Wohnbauflächen auszuweisen, so lange es so viele Brachflächen in Albstadt gibt. Für die Verjüngung Margrethausens jedoch sind die fehlenden Bauplätze ein echtes Problem geworden, das nicht nur Peter Katona umtreibt.

Höchste Zeit, dass Albstadt mal wieder etwas Druck von seinem Sandwichkind nimmt. Wie? Zum Beispiel durch häufigere Nutzung des Klosters und seines Gesundheitszentrums für Veranstaltungen. Margrethausen hätte es verdient, ein bisschen mehr Licht abzubekommen zwischen all den dickeren Schichten.