Musterbeispiel für die wandererfreundliche Gastronomie, die den Albstädtern vorschwebt: die Laufener Traufganghütte Brunnental. Foto: Schwarzwälder-Bote

Regionalverband: Planungsausschuss kommt am Dienstag zu Ortstermin und Sitzung nach Albstadt

Von Martin Kistner

Die Albstadt wird für die Verwirklichung ihres Vesperhüttenkonzepts einen langen Atem brauchen – wenn es überhaupt dazu kommt. Am Dienstag befasst sich der Planungsausschuss des Regionalverbands erneut mit dem Thema. Doch eine Entscheidung fällt er nicht.

Albstadt. In öffentlicher Sitzung wird das Thema nicht einmal zur Sprache kommen, aber das bedeutet nicht, dass sich nichts tut. Der Planungsausschuss tagt diesmal nämlich nicht im Mössinger Hauptquartier des Regionalverbands, sondern – in Albstadt. Genauer: im großen Sitzungssaal des Rathauses. Doch ehe sich die Verbandsvertreter dort um 11 Uhr versammeln, gehen sie gemeinsam in die Büsche und absolvieren einige nichtöffentliche Ortstermine.

Wo? An einigen der potenziellen Vesperhüttenstandorte – welche, das mag im Vorfeld weder Baubürgermeister Udo Hollauer noch Stefan Losch, der stellvertretende Verbandsdirektor, verraten, aber so groß ist die Auswahl nicht. Man darf wohl davon ausgehen, dass ein Abstecher zum Wanderparkplatz am Burgfelder Ortseingang vorgesehen ist – hier, im Gewann "Waldäcker", möchte Jürgen Maier aus Burgfelden seit Jahr und Tag eine Vesperhütte bauen und darf nicht, wie er will. Am Traufgang "Wiesenrunde" würde die Stadt auch gerne eine Lokalität errichten. Und vielleicht kennen ja noch nicht alle Ausschussmitglieder den Onstmettinger Zollersteighof oder die Traufganghütte Brunnental, bestehende Einrichtungen, die für Erweiterungen des Angebots und zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten in Betracht kämen.

Wie immer die Routenplanung des Ausschusses aussieht – die Albstädter müssen sich darauf einrichten, dass die Gäste ihren Wünschen mit gehöriger Skepsis begegnen werden – in den Ausschusssitzungen des vergangenen Herbste pfiff ihrem Vertreter ein steifer Gegenwind ins Gesicht: Der Widerwillen gegen eine wie auch immer geartete Landschaftszersiedelung war bei den Mitgliedern offensichtlich ebenso groß wie ihre Liebe zum guten alten schwäbischen Dorfgasthaus zwischen Rathaus und Kirche: Rucksackvesper statt Vesperhütte, war die Mehrheitsmeinung – wer fürchtet, unterwegs zu darben, kann ja eine Brotzeit einpacken.

Ob der Augenschein vor Ort diese Bedenken zerstreuen kann? Das bleibt abzuwarten – und zwar noch eine ganze Weile, denn eine Aussprache ist laut Stefan Losch am Dienstag nicht vorgesehen; die Ausschussmitglieder sollen die Eindrücke erst einmal auf sich wirken lassen. Debatte und Beschluss sind für die darauffolgende Ausschusssitzung vorgesehen, und die findet, sofern nicht zuvor aus irgendeinem Grund eine Sondersitzung anberaumt werden sollte, erst in zweieinhalb Monaten statt, am 3. Mai. Übrigens nicht in Albstadt.