Wie gut, dass es das Bürgerhaus gibt: In der Schloss-Scheuer feiern die Gäste des Brunnenfests weiter, während draußen nach einem Regenschauer abgebaut werden muss. Fotos: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Lautlinger Narrenzunft "Kübele-Hannes" feiert mit "Non plus Polka" draußen und drinnen

Von Karina Eyrich

Albstadt-Lautlingen. Viele andere Vereine feiern das Schlosshoffest. Weil die "Kübele-Hannes" als Narrenzunft aber ein Alleinstellungsmerkmal in der Vereinslandschaft haben, haben sie auch eines für ihren Jahreskalender.

Brunnenfest – das hat mit Wasser zu tun. Unerfreulicherweise kam das gestern beim Fest der Lautlinger Narrenzunft "Kübele-Hannes" allerdings von oben. Wenigstens der größte Ansturm von Gästen, nämlich um die Mittagszeit, bliebt aber vom heftigen Regenschauer verschont: 600 bis 700 Besucher, so schätzt Zunftmeister Micha Fürst, haben sich das Mittagessen – Schaschlik mit Spätzle und Rote Wurst, mit oder ohne Pommes frites – schmecken lassen. Die junge Formation "Non plus Polka" servierte fetzige Musik dazu, und so waren Gäste wie Gastgeber restlos zufrieden.

Danach freilich hieß es: einpacken. Denn Petrus öffnete die Schleusen, und da war’s im Schlosshof, oberhalb des Brunnens, der dem Fest seinen Namen gegeben hat, dann nicht mehr ganz so gemütlich. Gut, dass mit der Schloss-Scheuer inzwischen ein schönes Bürgerhaus mit großem Saal und Küche zur Verfügung steht: Die Gäste zogen einfach um, denn schließlich wartete noch ein leckeres Kuchenbuffet auf sie. "Natürlich ist es schade", sagt Micha Fürst. "Aber wir machen jetzt klar Schiff und das Beste daraus."

Für die "Kübele-Hannes" war es die letzte öffentliche Veranstaltung in diesem Jahr, die nichts mit ihrem eigentlichen Vereinszweck zu tun hat. "Wir sind jetzt vor der Fasnet", erklärt der Zunftmeister, und die beginnt in Lautlingen traditionsgemäß erst am 6. Januar, wenn die Narrenfigur aus ihrem Fass steigt.

Das Brunnenfest, 1993 entstanden, war ursprünglich im rollierenden System von den Lautlinger Vereinen veranstaltet worden, bis diese Tradition wieder eingeschlafen ist. Der 1200-Jahr-Brunnen war damals durch Spenden finanziert worden. Seine Hauptelemente sind Säule, Kreuz und Rad.

Die sechs Motivplatten zeigen eine historische Kartenansicht des Dorfes, eine historische Ansicht des Schlossareals, das karge Leben im Albdorf, Handwerk und Industrie, einen Blick ins Dorf mit Viadukt, Kirche und Armenhaus sowie die Geschichte vom "Gausspanner" und wie die Lautlinger zu ihrem Übernamen gekommen sind.