Nur ein Fehlalarm hat am Mittwoch zur Evakuierung des Rathauses geführt – aber die Feuerwehr war schnell zur Stelle. Foto: Fischer

Kleines Mädchen drückt in Ebingen Feuermelder statt Aufzugsknopf: Feuerwehr rückt mit zwölf Männern an.

Albstadt-Ebingen - Sommerferien im Ebinger Rathaus: Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei – da klingt’s vom Aufzug her wie ein Schrei. Und die Feuerwehr, als sie von dem Feueralarm erfährt, schickt ihre tapfersten Männer – Ehrenurkunden und vieles mehr stehen auf dem Spiel.

Feuerwehrfahrzeuge fahren mit heulenden Sirenen publikumswirksam vor. Zwölf mutige Floriansjünger springen heraus, bereit zu retten, was noch an Aktenstapeln und Bleistiften zu retten ist. Und die Beamten? Stehen vor dem Rathaus geballt und bangend zusammen.

Schon 1911 waren mehrere Häuser in der oberen Marktstraße einem Feuer zum Opfer gefallen, auf den Trümmern das heutige Rathaus entstanden. Sollte sich nun das Unglück wiederholen? Und was würde wohl auf den Trümmern des Rathauses gebaut? Ein Outlet-Center für heimische Unterwäschehersteller vielleicht? Unter den Schaulustigen werden erste Spekulationen laut: Hat sich das "Pfännle" überhitzt? Liegt es an der hitzigen Krankenhaus-Debatte? Oder steckt ein Albstadt-Challenge-Teilnehmer dahinter, der sich für 60 qualvolle Kilometer rächen will?

Da stürzt ein Feuerwehrmann aus dem Gebäude, schaut nach vorn und in die Runde – und meldet: Fehlalarm. Ein kleines Mädchen hatte wohl statt des Aufzugknopfes den Feuermelder gedrückt – nicht ahnend, dass sie damit das Rathaus entvölkern würde. Und was lernen wir aus dieser Geschichte? In den Ferien arbeiten mehr Beamte im Rathaus als gedacht.